WinHEC: Microsoft baut Telefon und Anrufbeantworter in PCs ein

Unter dem Codenamen Athens führt Microsoft-Chairman Bill Gates auf Microsofts Hardware-Kongress WinHEC einen neuen Arbeitsplatzrechner vor.

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Von
  • Erich Bonnert

Unter dem Codenamen Athens führt Microsoft-Chairman Bill Gates auf Microsofts Hardware-Kongress WinHEC einen neuen Arbeitsplatzrechner vor. Das bereits als persönliche Kommunikationszentrale angekündigte System hat nach den Vorstellungen von Microsoft künftig viel Ähnlichkeit mit einem Arbeitsplatz im Call-Center.

HP hat einen solchen Konzept-PC im edlen Metallic-Design eigens für die Entwicklerkonferenz gebaut. Ein großzügiger Flachbildschirm im 23-Zoll-Maß steht getrennt von der Systemeinheit; Tastatur und Maus sind per Funk angeschlossen. Voraussetzungen für die nahtlose Integration von komfortabler Telefonie mit dem PC sind Gigabit-Netzwerkanschlüsse sowie Internet-basierte Telefonsoftware. Der Rechner kann zudem an herkömmliche Nebenstellenanlagen gekoppelt werden. Schnurlostelefon und Videokamera sind bei dem Kommunikationsrechner Athens direkt am Bildschirm eingebaut. Der Breitwandmonitor verfügt außerdem über einen USB-Anschluss für einen Fingerabdruckleser sowie Funktionstasten für Telefon, E-Mail und Voice-Mail. Auf der Tastatur sind zusätzliche Tasten zur Bedienung von Audio- und Video-Abspielprogrammen und Leuchten zur Funktionsanzeige angebracht.

Eingehende Anrufe sollen automatisch ein Adressprogramm (zum Beispiel Outlook) aufrufen, um Kontaktdaten und eventuell gespeicherte Fotos des Gesprächspartners anzuzeigen. Auch die zuletzt mit dem Anrufer besprochenen Dokumente lassen sich aufrufen. Per Knopfdruck kann jederzeit eine Videokamera eingeschaltet werden. Hingegen werden Konferenzschaltungen nicht mehr mit Tastenkombination hergestellt, sondern die Teilnehmer werden per Maus aus der Adressliste ausgewählt und mittels Drag & Drop in die Verbindung eingeschaltet.

Das integrierte Software-System für das Athens-System existiert allerdings noch nicht; Bill Gates wird nach Microsoft-Angaben zunächst nur eine Simulation vorführen. Was die nahtlose PC-Kommunikation einmal kosten könnte, dazu will sich noch niemand äußern. Komplette Systeme des Athens-Typs werden erst mit der nächsten Windows-Version "Longhorn" im nächsten Jahr auf den Markt kommen. HP will allerdings erste Komponenten des Athens-Konzepts noch im Laufe des Jahres in verschiedenen PC-Modellen anbieten. (Erich Bonnert) / (jk)