World Wide Web: Experten diskutieren die Zukunft des Web

Ein dezentrales Web mit offenen Schnittstellen ist für Sir Tim Berners-Lee, Erfinder des WWW und Direktor des W3C, nach über 25 Jahren nach wie vor oberste Priorität.

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World Wide Web: Experten diskutieren die Zukunft des Web
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Kersten Auel

Im Rahmen ihres jährlichen Technical Plenary Meeting haben über 550 Experten Pläne für die technische Weiterentwicklung offener Standards für das World Wide Web diskutiert. In seiner Eröffnungsrede unterstrich der Erfinder des Web, Sir Tim Berners-Lee, die Bedeutung solcher Standards sowie die Notwendigkeit, dass alle Menschen Zugang zu dieser Technik haben.

So arbeitet man bereits an der Version 2.1 der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), deren Freigabe für das nächste Jahr erwartet wird. ARIA 1.1 (Accessible Rich Internet Applications) liegt seit Juli bereits als Working Draft vor. Themen wie der Zugriff im Auto auf Informationen über das Wetter, Straßenverhältnisse oder Einkaufsmöglichkeiten sind für die Zukunft des Web ebenso im Gespräch wie Audio- und Videokommunitaion über das Web oder die Weiterentwicklung elektronischer Bücher – auch unter Berücksichtigung der Ansprüche von Autoren und Verlegern.

Die CSS Working Group, die in diesem Jahr schon sechs neue Recommendations verabschiedet hat, bereitet 22 weitere vor, die sich bereits in der Phase der Proposed Recommendaton befinden, darunter die zum Flexible Box Layout level 1. Die Candidate Recommendation von HTML 5.1 soll noch in diesem Herbst als Standard verabschiedet werden, parallel dazu hat die Web Platform Working Group bereits einen ersten Public Working Draft von HTML 5.2 vorgestellt. Voraussichtlich Anfang November sollen die Media Source Extension (MSE) den Status einer Recommendation haben.

Eine neue API soll zukünftig das Bezahlen online einfacher und sicherer machen. Sicherheit ist auch Thema der Authentication Working Group, die an flexiblen Alternativen zum durch Passwörter gesicherten Login arbeitet. Hinsichtlich des Internet of Things (IoT) arbeitet man an der Integration des IoT über verschiedene Plattformen und Anwendungsdomänen hinweg auf der Basis einheitlicher Metadaten.

Mehr als 20 W3C Community Groups haben im Rahmen des Treffen außerdem neue Ideen für das künftige Web diskutiert. Auf besonderes Interesse stießen dabei unter anderem die Themen Blockchain, Virtual Reality (VR/AR), Bluetooth und NFC sowie Micropayment. (ka)