Wyse stellt neue Zero-Client-Hardware vor

Mit einem neuen Endgerät von Wyse, das ohne PC-Hard- und -Software auskommt, sollen Nutzer über Citrix' HDX-Protokoll direkt auf ihren XEN Desktop remote zugreifen können.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Bernd Kretschmer

Xenith, so der Name der neuen Zero-Client-Hardware, die Wyse am heutigen Mittwoch auf der Citrix Synergy 2010 in San Francisco vorstellen will. Das Gerät aus dem einst unter dem Badger geführten Projekt nutzt das Protokoll High Definition User Experience (HDX) von Citrix. Damit sollen Anwender sich in weniger als 10 Sekunden bei Citrix' XenDesktop anmelden und ihre Sitzungen beginnen können.

Wyse hat dazu den Kern des HDX-Clients in Hardware gegossen, um den Start zu beschleunigen. Xenith holt sich zwei Sekunden nach dem Einschalten im LAN von einem DHCP-Server eine IP-Adresse, prüft, ob sie die aktuellste XenDesktop-Umgebung vorhält oder diese aktualisieren muss, frischt sie bei Bedarf innerhalb von drei Sekunden auf und kann weiterer zwei Sekunden später den Login-Bildschirm des XenDesktop anzeigen. Multimediale Inhalte soll die Hardware laut Wyse erheblich schneller als alle bisherigen Produkte mit HDX darstellen.

Das Spezialgerät für HDX benötigt kein Betriebssystem wie Windows Embedded oder Linux, das verwaltet, gesichert und aktualisiert werden müsste. Da sich Xenith bei jedem Start, falls notwendig, die aktuelle HDX-Version samt aktueller neuer Treiber etwa für die 3-D-Grafik holt, hält Wyse das Hardware-Konzept für flexibel genug, um es auf Jahre hinaus auch an zukünftige Versionen von Citrix HDX anpassen zu können. Über die Garantie von drei Jahren hinaus verspricht Wyse Updates für weitere fünf Jahren.

Als Hardware verwendet Wyse Vias Eden Prozessor mit 1 GHz Takt und einen Hardware-Multimedia-Decoder. Durch lokales Rendern von Bildschirmdaten entlastet Xenith die zentralen Xen-Server. Das Gerät kommt mit 512 MByte Arbeits- und 128 MByte Flash-Speicher aus. Der DVI-I-Anschluss lässt sich für den Betrieb mit zwei Monitoren in einen analogen VGA- und einen digitalen DVI-D-Ausgang per Adapter aufteilen. Für den Ton gibt es je einen Ein- und Ausgang für Mikrofon- und Kopfhörer und zwei PS/2-Anschlüsse für Tastatur und Maus. Ans Netz kommt Wyses Xenith per Gigabit-Ethernet, optional auch über WLAN (b/g/n). Vier USB-Schnittstellen sollen alle Plug & Play fähigen Scanner, Drucker und Audio-Geräte ebenso gut wie an Windows-PCs anbinden können. Das von Citrix unterstützte Unified Communication soll Videokonferenzen erlauben.

Da der Zero Client keine Software ausführt, hält Wyse ihn für immun gegenüber jeglicher Malware. Sein Stromverbrauch mit Tastatur, Maus und Monitor liegt laut Hersteller im Betrieb unter 7 und ausgeschaltet unter 1 Watt. Wyse unterstützt mit seinen Geräten drei virtuelle Desktop-Varianten mit spezieller Hardware:
VMWares View 4 mit dem PCoverIP-Client P20, Microsofts Multipoint Server 2010 mit dem E 01 Zero Client zum Desktop Sharing und Citrix HDX mit Xenith. (rh)