Zahl der Informatik-Studenten auf Rekordhoch

Von über einer halben Million Studienanfängern im Wintersemester 2013/14 haben 33.700 das Fach Informatik gewählt, das nach Wirtschaftswissenschaften und Maschinenbau das drittstärkste ist. Frauen sind weiterhin unterrepräsentiert.

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Von
  • Jürgen Seeger

Mit 506.000 hat die Zahl der Studienanfänger im Wintersemester 2013/14 fast das Niveau von 2011 (518.700) erreicht. Davon haben sich 33.700 neu für das Fach Informatik eingeschrieben, mit noch einmal 4 Prozent mehr als im Vorjahr ein neuer Rekord. Zusammen mit Studienfachwechslern beträgt die Zahl der Studienanfänger im ersten Fachsemester mehr als 52.000. Informatik bleibt damit das drittstärkste Fach an deutschen Hochschulen. Nur die Wirtschaftswissenschaften und der Maschinenbau zählen mehr Studierende und Studienanfänger, geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Auch die Zahl der Auszubildenden im Hightech-Sektor sei auf rund 40.000 gestiegen.

Allerdings ist die Abbrecherquote im Studienbereich Informatik mit fast 50 Prozent immer noch sehr hoch. So kamen im vergangenen Jahr nur rund 17.000 Hochschulabsolventen aus den IT-Disziplinen auf den Arbeitsmarkt, teilt der IT-Branchenverband Bitkom mit. Zwar liegt damit die Absolventenzahl leicht über Vorjahresniveau (plus 3 Prozent), aber angesichts der vom Bitkom gesehenen 40.000 offenen Stellen für IT-Fachkräfte ist das immer noch zu wenig. Denn der Jahrgang 2013 könnte nach Einschätzung des Verbands der anfängerstärkste im Studienbereich Informatik für längere Zeit werden. Mit bundesweit 513.000 Schulabsolventen, die über eine Fachhochschul- oder eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung verfügen, wurde in diesem Jahr wegen der Doppeljahrgänge ein Rekordwert erzielt, der nach Einschätzung der Kultusministerkonferenz in den kommenden Jahren nicht mehr erreicht werden wird.

Im akademischen Bereich verteilen sich die Informatik-Erstsemester nahezu gleich auf Universitäten und Fachhochschulen. Im Wintersemester 2012/13 begannen 21.483 Personen ein Studium der Informatik an einer Universität, 21.184 an einer Fachhochschule. Praktisch identisch war die Zahl der Frauen: 4525 waren es an Unis, eine mehr an Fachhochschulen. Dort lag der Anteil der Frauen somit bei 21,4 Prozent, an den Universitäten bei 21,1 Prozent. Insgesamt betrug der Frauenanteil unter allen Studienanfängern des Wintersemesters 2012/13 21,2 Prozent. Unter den aktuellen Erstsemestern erreicht er knapp 22 Prozent.

Positiv schätzt der Bitkom auch die Lage auf dem IT-Ausbildungsmarkt ein. Im September standen 14.050 Ausbildungsplatzbewerbern 12.532 gemeldete Stellen gegenüber. Das Verhältnis von 1,1 Bewerbern auf eine Ausbildungsstelle entspricht exakt dem Wert für den gesamten Ausbildungsmarkt in Deutschland. Bei den Auszubildenden waren im Jahr 2012 erneut die Fachinformatiker mit 10.327 neuen Verträgen (plus 9,5 Prozent) am stärksten vertreten, gefolgt von 2857 Azubis in der Gruppe der kaufmännischen IT-Berufe (minus 3,3 Prozent). 1706 Ausbildungsverträge wurden mit angehenden IT-Systemelektronikern geschlossen – das ist bei diesen eher Hardware-orientierten Berufsbildern ein Rückgang um rund 9,6 Prozent. Der Gesamtzuwachs an IT-Azubis von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr ging also allein auf das starke Wachstum bei den Fachinformatikern zurück, während sich insbesondere bei den IT-Systemelektronikern der Rückgang beschleunigte.

(js)