eco-Verband: Gamification macht sich im Alltag breit

Der eco Trend Report 2020 konstatiert, dass Gamification, die Anreicherung von Geschäftssoftware mit Spielmechanismen, in den nächsten Jahren in zahlreichen neuen Branchen Einzug finden wird.

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Von
  • Jürgen Diercks

Bei einem Treffen der Kompetenzgruppe "Games" des eco (Verband der deutschen Internetwirtschaft) haben sich Fachleute aus der deutschen IT-Szene mit Gamification befasst. Laut dem zu diesem Anlass vorgestellten Trend-Report 2020 sind rund 60 Prozent aller Befragten davon überzeugt, dass die in Marketing und Bildung bereits etablierte Gamification bis 2020 in zahlreiche weitere Branchen einsickern wird. 36 Prozent sehen zwar noch einige Hürden, während nur vier Prozent den Spielmechanismen im Alltag keine großen Chancen einräumen.

Ibrahim Mazari, Leiter der Gruppe, glaubt, dass der Begriff "Gamification" von vielen Missverständnissen und falschen Erwartungen geprägt ist. Um langfristig mit entsprechenden Methoden erfolgreich zu sein, müssten die spielerischen Elemente nicht nur auf jeden Einsatz speziell zugeschnitten sein, sondern auch regelmäßige Herausforderungen bieten und Langzeitmotivation auslösen. Der entscheidende Punkt wie bei allen Spielen: Es muss Spaß machen. Vor allem in kollaborativen Ansätzen sehen die Fachleute Chancen, aber auch eine Verknüpfung gamifizierter Aktionen mit sozialen Medien könnte weiterhelfen: Denn Reputation, sozialer Status und das Messen mit anderen Spielern seien häufig deutlich effektiver als Highscores, Punkte oder sonstige Leistungsnachweise.

Während Kundenbindungsmaßnahmen wie Payback und Flugmeilen den Grundstein der Gamification im Marketing gelegt haben, wirken sie jedoch nur kurzfristig und schaffen keine nachhaltigen Anreize. Heute würden vor allem das "Internet der Dinge" und das Verschwimmen der physischen mit der virtuellen Welt neue Möglichkeiten schaffen, etwa Fitnessbänder und Apps im Sport. Auch die produzierende Industrie könne nach Ansicht der Experten profitieren: Durch Gamification-Mechanismen ließen sich etwa durch auditives oder visuelles Feedback Produktionsstraßen optimieren. Sogar auf die Motivation der Mitarbeiter sollen sich derlei Maßnahmen nach Ansicht der Experten positiv auswirken. (jd)