Ökorennen auf dem EuroSpeedway Lausitz

Die Hochgeschwindigkeits-Rennstrecke war im Wochenende Schauplatz des 25. Shell Eco-marathon. Dabei ging es aber nicht darum, als Erster ins Ziel zu kommen, sondern ein Fahrzeug an den Start zu bringen, das bei minimalem Verbrauch möglichst weit fährt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Links ein Vertreter der UrbanConcept-Klasse, rechts ein Prototyp-Flitzer

Zwei Rennen, zwei Welten: Während beim Formel-1-Rennen in Barcelona am Wochenende durchschnittlich 70 Liter Sprit pro 100 Kilometer und Fahrzeug verbrannt wurden, drehte sich zur gleichen Zeit auf dem 1800 Kilometer weiter nordöstlich gelegenen EuroSpeedway Lausitz alles um Energieeffizienz. Beim 25. Shell Eco-marathon ging es nicht darum, als Erster ins Ziel zu kommen, sondern ein Fahrzeug an den Start zu bringen, das bei minimalem Verbrauch möglichst weit fährt. Die Bestenliste des Shell Eco-marathon führt seit dem Jahr 2005 ein Team der ETH Zürich an, das damals auf eine berechnete Streckenleistung von 3838 Kilometer kam.

Berechnet deshalb, weil die tatsächliche Renndistanz beim Eco-marathon deutlich kürzer ist. In der Lausitz mussten Teilnehmer der Prototyp-Gruppe lediglich 25 Kilometer (acht Runden auf dem EuroSpeedway) und Teilnehmer der UrbanConcept-Gruppe 22 Kilometer (sieben Runden) mit einer Mindestgeschwindigkeit von durchschnittlich 30 respektive 25 km/h zurücklegen (PDF-Datei). Und da die Fahrzeuge beim Eco-marathon zudem mit konventionellen Kraftstoffen (Diesel, Benzin, Flüssiggas) sowie alternativen Kraftstoffen (Solarenergie, Elektrizität, Gas to Liquid, Brennstoffzelle, Biokraftstoffe) angetrieben werden dürfen, gestaltet sich die Ermittlung des Siegers ziemlich kompliziert.

Aufstellung zu einem Rennen der UrbanConcept-Klasse

Für jedes Antriebskonzept ist im Regelwerk (PDF-Datei) ein spezifischer Heizwert definiert, der zur Ermittlung des jeweiligen Verbrauchs bezogen auf unverbleites Superbenzin (95 Oktan) herangezogen wird. Ausgehend von diesem Verbrauchswert wird anschließend berechnet, wie viele Kilometer ein Fahrzeug mit einem Liter herkömmlichen Sprits hätte zurücklegen können – was zu den enormen theoretischen Reichweiten führt. Den Gesamtsieg auf dem EuroSpeedway sicherte sich in diesem Jahr erneut das Team der Technischen Oberschule Saint-Joseph La Joliverie aus Nantes, das mit seinem Microjoule-Fahrzeug (Benzinantrieb) auf eine berechnete Streckenleistung von 3771 Kilometer kam.

Wurde mit einem Designpreis ausgezeichnet: Prototyp der "Fondazione Politecnico di Milano"

Insgesamt waren in der Lausitz 197 Studenten-Teams aus 29 Ländern am Start. Von den 18 deutschen Teams schnitt die Fachhochschule Trier (proTron 2, Wasserstoffantrieb) mit berechneten 3178 Kilometern im Gesamtwettbewerb am besten ab, was Rang vier bedeutete. Die Technische Universität Chemnitz (Sax 3.1, Wasserstoffantrieb) landete mit 2469 Kilometern auf dem neunten Platz. Den Wettbewerb der UrbanConcept-Klasse, für die alltagstaugliche Fahrzeuge mit vier Rädern konzipiert werden mussten, entschied die norwegische NTNU-Mannschaft (Norges Tekniske og Naturvitenskapelige Universitet) für sich. (pmz)