Kindersitze im Test: Sichere Ankerzentren

14 Kindersitze hat der ADAC getestet. Die meisten sind gut, doch das allein reicht für einen sicheren Transport noch nicht.

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So wichtig wie der richtige Kindersitz ist auch die Montage.

(Bild: ADAC)

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Der Transport von Kindern ist im Auto seit vielen Jahren nur noch auf Kindersitzen gestattet – und das ist auch gut so. Wer den Nachwuchs ohne jede Sicherung mitfahren lässt, also Kindersitz- und Anschnallpflicht missachtet, riskiert nicht nur die Sicherheit aller Insassen, sondern auch ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro und einen Punkt in der Flensburger Sündenkartei.

Der ADAC testet seit geraumer Zeit Kindersitze. Die Anforderungen des Clubs sind dabei höher als die des Gesetzgebers, wobei beide in den vergangenen Jahren die Zügel angezogen haben. Der ADAC hat die vier Bewertungskriterien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffprüfung etabliert. Keiner dieser Kriterien ist zu vernachlässigen, und in allen gab es in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte. Bei der Schadstoffprüfung fällt heute keiner der 14 getesteten Kindersitze mehr durch. Auch bei der Ergonomie schneiden alle gut ab.

Größere Unterschiede zeigen sich bei der Bedienung und der Sicherheit. Keiner der aktuellen Sitze, die für ein Alter zwischen 1 und 12 Jahre geeignet sein sollen, kommt hier über "befriedigend" hinaus. Der Griff zu einem Sitz, der nicht ganz so lange eingesetzt werden kann, ist die bessere Wahl.

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Die Testergebnisse sollten aber nur ein erster Anhaltspunkt für eine Auswahl sein. Wichtig ist, dass Sitz, Auto und Einbau harmonieren. Denn ein falsch montierter Kindersitz kann schreckliche Verletzungen nach sich ziehen – unter Umständen schon ein vergleichsweise geringem Tempo. Aus eigener Erfahrung sollte eine Befestigung mit Isofix spätestens dann Favorit sein, wenn der Kindersitz häufig ein- und ausgebaut wird – sei es, weil kleine Kinder gerade im Sitz eingeschlafen sind oder weil verschiedene Autos für den Transport genutzt werden.

Kindersitze im ADAC-Test Herbst 2020 (6 Bilder)

Die Bilder aus dem ADAC-Crashtest zeigen, dass eine falsche ...

Die Autohersteller machen es den Eltern unterschiedlich schwer, denn das Vorhandensein von Isofix-Haken allein bedeutet noch nicht eine problemlose Montage. Bis heute versenken einige Hersteller die Schnittstelle im Auto unsäglich tief oder hinter störrischen Reißverschlüssen. Testwagen zeigen diesbezüglich eine bemerkenswerte Bandbreite. Allein schon deshalb empfiehlt es sich, den Ein- und Ausbau gründlich zu testen.

Eine Empfehlung hat zudem absolut nichts an Aktualität verloren: Nehmen sie den Nachfahren beim Kauf unbedingt mit. Schließlich muss der sich in dem Kindersitz wohlfühlen. Je nach Temperament und Veranlagung könnte ansonsten die Sicherheit auf unerwartete Weise ganz anders gefährdet sein – durch eine mangelnde Konzentration am Steuer, verursacht von einer intensiven, mitunter auch hartnäckigen Hintergrundbeschallung.

(mfz)