Winterreifen im Test: Drastische Unterschiede beim Bremsweg

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Der Autoclub ADAC hat passend zu Saisonbeginn 33 Winterreifen für Kompakt- und Kleinwagen sowie auch kleinere SUV-Modelle getestet. Warum Winterreifen? Wer sich für sogenannte Ganzjahresreifen entscheidet, verschenkt übers Jahr gesehen eine große Sicherheitsmarge, es gibt trotz großer Fortschritte gerade bei der Reifenchemie gute technische Gründe, warum es explizit für sommerliche Verhältnisse und winterliche Bedingungen entwickelte Profile und Gummimischungen gibt. Das heißt aber längst noch nicht, dass man unbedarft irgendwelche Winterreifen kaufen kann.

Der aktuelle Test des ADAC zeigt einmal mehr, wie stark sich Reifen auch in so (lebens)wichtigen Eigenschaften wie beim Bremsweg oder der Spurführung unterscheiden. Trotz einer großen Preisspanne bei den Reifendimensionen für Kleinwagen wie VW Polo (Test) oder Opel Corsa (Test) zwischen 50 und 100 Euro pro Stück sollten sich also auch bei expliziten Winterreifen die Preisüberlegungen der Sicherheit unterordnen. Die schlechtesten unter ihnen haben einen rund zehn Meter längeren Bremsweg als die mit "gut" bewerteten. Wer das als Reifenkäufer nicht berücksichtigt, handelt leichtfertig. Wer beim Preis den Verschleiß nicht mitbedenkt, trifft häufig keine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung.

33 Winterreifen hat der ADAC in sein zweigeteiltes Testfeld genommen. Es umfasst die auf Kleinwagen wie einem VW Polo häufige Dimension 185/65 R15 und solche für SUV der unteren Mittelklasse wie Skoda Karoq (Test) oder Audi Q3 passende Pneus in 215/60 R16.

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Die beliebtesten Winterreifen der getesteten Dimensionen im Preisvergleich

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Spitzenfeld aus vier Winterreifen

Gute, wenn auch nicht überragende Leistungen, besonders bei Nässe, Schnee und trockener Fahrbahn zeigen die Modelle Continental WinterContact TS 870 (100 Euro), Goodyear Ultragrip 9+ (96 Euro), Semperit Speed-Grip 5 (80 Euro) mit der Note 2,2 im Gesamtranking und der Michelin Alpin 6 mit der Note 2,3 für 99 Euro.

Den kürzesten Bremsweg auf nasser Fahrbahn aus 80 Kilometern pro Stunde erreicht der Testwagen mit dem Bridgestone Blizzak LM005. Der Wagen steht nach 36,2 Metern, der Reifen kommt auf eine Gesamtnote von 3,0 und steht für 96 Euro im Katalog.

Zu den größten Abzügen führen teils unharmonisches Ansprechen auf Lenkbefehle und eine Neigung zum Übersteuern. Die betroffenen Reifen können damit trotz ansonsten guter Bewertungen zum Teil im Bereich der Note "Vier" landen.

Erstaunliche Unterschiede beim Verschleiß

Der trotz Einführung der Silica-Mischungen unvermeidliche Zielkonflikt zwischen einer für gute Haftung unabdingbaren, weiche Lauffläche und einem daraus resultierenden höheren Verschließ liegt auf der Hand. Dennoch wird er von den Reifenbäckereien höchst unterschiedlich gut gelöst. Das zeigt sich am offensichtlichsten bei der größeren Dimensionen.

Die geringste Laufleistung im Test liegt bei knapp 24.000 Kilometern, zudem führt die offensichtlich unharmonische Abstimmung zu einer Abwertung durch schlechtes Kurvenverhalten auf trockener Fahrbahn. Den geringsten Verschleiß erreicht mit rund 43.000 km der Sava Eskimo HP2 für 121 Euro, den der Test mit der Note 3,0 bewertet.

Drei Empfehlungen mit einer Zwei vor dem Komma

Die beste Gesamtnote von 2,1 in der Dimension 215/60 R16 sichern sich Continental WinterContact TS 870 für 159 Euro und Dunlop Winter Sport 5 für 154 Euro. Ihnen folgen Goodyear UltraGrip Performance + (158 Euro) und Michelin Alpin 6 (167 Euro) jeweils mit Note 2,3. Alle erhalten als nicht nur formal runde Produkte eine besondere Empfehlung des Autoclubs.

(fpi)