c't Fotografie 2/2023
S. 142
Buchkritiken
Christine Bruns

Buchkritiken

Das letzte Eis

, Bild: Reisedepeschen Verlag
Bild: Reisedepeschen Verlag

Ganz im Sinne des Herausgebers, dem Klimahaus in Bremerhaven, vermittelt der Bildband „Das letzte Eis“ auf eine sehr persönliche, lebensnahe Weise, wie der Klimawandel Menschen und Natur beeinflusst. Wer das Erlebnismuseum einmal besucht hat, weiß, dass er auf seiner Reise um die Welt immer wieder ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten begegnet. Die Bewohner der unterschiedlichen Klimazonen erhalten ein Gesicht und einen Namen. Sie nehmen den Besucher mit in ihre Heimat und erzählen von ihrem Leben. So auch in diesem Buch von Autorin Anne Steinbach und Fotograf Manolo Ty. Die Leser finden liebevoll erzählte Lebensgeschichten und beeindruckende Fotoserien zwischen Porträt, Landschaft und Reportage. Sie tauchen ein in die Welt der Bewohner von Isenthal in der Schweiz und der indigenen Bevölkerung von St. Lawrence Island, am äußersten Rand von Alaska.

Wer in die Augen der Schweizerin Käthy Furrer schaut, entdeckt dort Lebensfreude und ein herzliches Willkommen. Sie lebt auf 1600 Metern Höhe in enger Gemeinschaft mit drei weiteren Familien in Gitschenen in Isenthal. Die einzige Verbindung zur Außenwelt ist eine kleine Seilbahn. Furrer möchte nirgendwo anders sein, wurde dort geboren und atmet den Rhythmus der Natur. Auch Josef Aschwanders Familie lebt in Gitschenen, seit 18 Generationen. Seine besondere Leidenschaft ist der Alpsegen, den er täglich vom Gipfelkreuz aus im Tal erschallen lässt.