iX 12/2018
S. 6
Leserbriefe
Dezember 2018

Leserbriefe

Schnee von gestern

(Medientechnik: Aktuelle Entwicklungen im Bereich Digital Signage; iX 11/2018, S. 88)

Ich habe selbst ein paar Jahre im Bereich Digital Signage gearbeitet. Und das, was Heise hier schreibt, war schon vor drei Jahren genau so gültig.

Für mich haben solche Artikel null Mehrwert und sind nur Füllstoff – klar, es ist auch gut, einfach mal Wissen zu verbreiten, aber man muss doch nicht alles als Top-News kennzeichnen, was alter Quark ist.

Gerne hätte ich zu dem Thema tiefer gehende Informationen gelesen und beispielsweise auch einen Vergleich verschiedener Lösungen gesehen. Insbesondere eine Betrachtung der verschiedenen CMS dahinter wäre interessant (hier gibt es meiner Meinung nach riesige Unterschiede zum Beispiel zwischen LG SuperSign und Samsung MagicInfo). Große Unterschiede gibt es auch bei den „Betriebssystemen“ der Displays selbst – man muss beachten, dass man nicht unbedingt die hübsche Consumer UI zu sehen bekommt, sondern meist eine Krücke (im Falle webOS sieht diese mittlerweile wenigstens annehmbar aus). Auch eine schicke Touch-Fernbedienung sucht man bei dieser Art Displays vergeblich – stattdessen darf man sich mit wilden Tastenkombinationen auf der Fernbedienung durch „Geheim-Menüs“ hangeln. Sobald man sich auch nur etwas näher mit einer der Lösungen beschäftigt, sieht man leider sehr schnell, wie unrund die Lösungen doch allesamt sind – herstellerübergreifend. Ein ganz konkretes Beispiel hierfür wären die Steuerbarkeit von Videowalls über LAN oder RS232 durch beispielsweise eine Crestron-Steuerung – auf der Displayseite ein Graus: Kommandos, die „verloren“ gehen, Versionsunterschiede, nicht reagierende Displays … Hier fehlt eine einheitliche Schnittstelle, die herstellerübergreifend steuert und bei der man sich nicht unbedingt jedes Mal selbst die HEX-Kommandos zusammensuchen darf.

Außerdem ist die Verkabelung einer Videowall, die auch noch steuerbar sein soll, ungeheuer aufwendig: RS232-Loop, IR-Loop (als Backup), DisplayPort-Passthrough, LAN, Strom und dann noch eventuell HDMI zu jedem Display für einen externen Videowall-Splitter. Hier könnte man doch mal wirklich optimieren, anstatt einen um My geringeren Pixel-Pitch zu erreichen, was bei Videowalls mit einigen Metern Betrachtungsabstand sowieso wenig ausmacht. Was ich immer wieder bei verschiedenen Videowalls gesehen habe, ist die immer noch ungenügende Werkskalibrierung, sodass ohne richtige Kalibrierung oder eine manuelle Anpassung meist ein unansehnlicher Flickenteppich entsteht, der auch dem Laien ins Auge sticht.

Es ist wirklich viel Arbeit nötig, bis alles so ist, dass man es in der Einkaufsmeile aufstellen kann.

drbugfinder, aus dem iX-Forum

Es kann nicht alles kostenlos sein

(Editorial: Mail-Überwachung ohne Ende; iX 11/2018, S. 3)

Es gibt einige Anbieter, die mit der höchsten zivilen Verschlüsselung arbeiten. Ich selbst bin bei posteo.de und sehe den einen Euro im Monat nicht als Hindernis. Ganz im Gegenteil. Vielleicht sollte man einfach als Bürger aufhören zu denken, dass alles kostenlos sein muss. Ein paar Euros im Monat sollte einem die eigene Sicherheit schon wert sein.

Ja, ich weiß: Wenn man wie ich dann z. B. eine sehr hohe Verschlüsselung nutzt, aber Unternehmen, Behörden und Ämter gefühlt im Jahr 1990 hängen geblieben sind, nützt einem der eigene Wunsch herzlich wenig.

Es ist ein globales Problem und ich sehe zurzeit schwarz, wenn es um das Thema Datenschutz geht. Beispiele gibt es genügend bei heise.de.

Rene Wu, Berlin

Digitale Signatur intern unnütz

(E-Signatur: Digital signieren – Vorgehen und Stolpersteine; iX 11/2018, S. 66)

Der erste Schritt der Optimierung bei einem unternehmensinternen Prozess ist doch meist, festzustellen, ob es überhaupt einer Unterschrift bedarf. Wenn im Papierprozess eine vorkommt, dient die oft nur der Revisionssicherheit – die bei einer geeigneten digitalen Umsetzung des Prozesses leicht auch ganz ohne Unterschrift darstellbar ist.

Intern hat die QES ihren Use Case eigentlich nur, wenn sie rechtlich gefordert ist oder zum Beweis vor Gericht (Arbeitsrecht …) dienen soll. Und für eine „einfache“ oder „fortgeschrittene“ sehe ich im Binnenverkehr überhaupt keine Anwendung. Extern schon eher, falls der Schaden sich in Grenzen hält, der durch ein möglicherweise erfolgreiches Abstreiten entsteht.

Iblis, aus dem iX-Forum

Nützliche Neuerungen

(Leserbriefe: Kontraproduktive Neuerungen; iX 11/2018, S. 6)

Ich muss meinem Vorredner (dem Autor des Leserbriefs, d. Red.) in allen Punkten widersprechen. Lambdas sind nützlich, da sie einen minimalen Gültigkeitsbereich erlauben, und auto ist doch sehr viel praktischer, als jedes Mal wieder std::vector<…>::iterator zu schreiben. Und nullptr findet viele Flüchtigkeitsfehler (Effective Modern C++, Item 8).

Das Problem mit uneinheitlicher Formatierung hat sich seit dem Erscheinen von clang-format auch erledigt. Das kann man einfach auf dem CI-Server ausführen lassen und das Ergebnis als Test behandeln. Oder aber als pre-build Job lokal ausführen.

Was definitiv fehlt, sind Möglichkeiten, manche Features für die eigenen TUs im Compiler abzuschalten. Zum Beispiel auto nur für nicht POD-Typen erlauben, C-style-Arrays verbieten, keine Makros, kein new/delete mehr, sondern std::make_(shared|unique) etc.

Thomas Braun, Berlin

Privacy-Geheimtipp Oldtimer-Windows

(Editorial: Durch den Wandel bleibt alles beim Alten; iX 10/2018, S. 3)

Na prost! Da ist ein lokal schnüffelndes Windows aus alten Tagen ja fast noch sowas wie ein Privacy-Geheimtipp. :D

Der Artikel nennt ja viele Entwicklungen wirklich beim Namen. Etwa dieses „Update als Dauerzustand“.

Aber wer mit Werbung und Schnüffelei irgendein Problem hat, sollte besser um die Cloud einen großen Bogen machen. Die spannende Frage ist nur: Wie lange kann man (im Mainstream; ohne tiefe Kenntnisse) der Cloud aus dem Weg gehen? Wann kommt der Punkt, dass ich bspw. das Cloud-Office schlucken muss, weil gescheite Alternativen alle verschwunden sind?

Josef Hahn, Aachen

Google unterstützt nur Chrome

(Authentifizierung: Googles YubiKey-Alternative Titan im Test; iX 11/2018, S. 54)

Ich habe die beiden Sticks schon vor Jahren erworben und nutze sie regelmäßig mit Diensten wie GitHub oder GitLab. In Firefox. Nur Google kommt nicht damit klar und besteht auf Chrome.

Andreas Schildbach, Berlin

Ergänzungen und Berichtigungen

Cloud-Computing: Cloud-Server als Virtual Private Server oder Bare-Metal-System; iX 10/2018, S. 40

Auf S. 47 wird behauptet, dass die Abrechnung bei gridscale stundenweise erfolgt. Korrekt ist: Die Abrechnung erfolgt minutengenau. In der Tabelle auf Seite 44 ist aber alles korrekt.

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