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Homeoffice auch nach Corona

Laut einer Onlineumfrage des Anbieters von Sicherheitssoftware ESET arbeiten derzeit 41 Prozent der Beschäftigten virusbedingt im Homeoffice, davon fast 70 Prozent zum ersten Mal. Den meisten gefällt das so gut, dass sie später nicht mehr dauerhaft ins Büro zurückkehren wollen. Sie möchten mindestens einen Tag in der Woche zu Hause sein (29 Prozent) oder flexibel entscheiden dürfen, ob sie im Heimbüro oder im Firmengebäude arbeiten (31 Prozent). Acht Prozent würden es vorziehen, ihren Job dauerhaft daheim zu verrichten.

Bei der Sicherheit gibt es laut ESET Nachholbedarf: Nur 27 Prozent der Heimwerker verfügen über eine volle technische Ausstattung, und es mangelt an IT-Richtlinien des Arbeitgebers. 14 Prozent nutzen daher ihre privaten Geräte.

Gute Technik und klare Regeln sehen auch die Arbeitspsychologen vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen als wichtige Voraussetzung. Dazu gehören etwa die Erreichbarkeit und der richtige Umgang mit E-Mails, die Dokumentation von Arbeitszeiten und der Freizeitausgleich. Störungsfreie Zeitblöcke durch angekündigte Nichterreichbarkeit seien ebenfalls sinnvoll.

Die Arbeitswissenschaftler empfehlen Unternehmen, die Vorteile von Homeoffice auch außerhalb von Krisenzeiten zu forcieren und alternierend – also im Wechsel zwischen Arbeitsstätte und Zuhause – einzusetzen. So könne man unter anderem Aufgaben trennen, die mehr Konzentration oder mehr Kommunikation erfordern. Durch die zusätzliche regelmäßige Anwesenheit im Büro bliebe der Kontakt zu Vorgesetzten und Kollegen erhalten.

Im Homeoffice besteht ein erhöhtes Risiko für Mehrarbeit: Laut IAQ arbeiten Menschen hier durchschnittlich bis zu vier Stunden in der Woche mehr als die Kollegen, die im Firmenbüro sitzen. (jd@ix.de)

Prekäre Auftragslage für IT-Freelancer

IT-Projekte werden momentan häufig auf unbestimmte Zeit verschoben (40 Prozent) oder komplett gestrichen (35 Prozent). Jedes fünfte Vorhaben läuft allerdings remote weiter. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Freelancer in der Corona-Krise“ des Projektportals freelancermap mit 500 Teilnehmern.

https://www.freelancermap.de/blog/corona-studien/

Kein Wunder, dass die Existenzängste zunehmen (40 Prozent), zumal sich schwer abschätzen lässt, wann sich der Projektmarkt wieder stabilisiert. Einige Selbstständige befürchten, dass die Krise das Ende ihrer Karriere einläuten könnte. Auf das vom Staat bereitgestellte Hilfspaket muss im Moment nur jeder dritte freie Experte zurückgreifen, 42 Prozent kommen so klar. Allerdings kann die Hälfte der IT-Freelancer nur noch drei weitere Monate überbrücken, bevor sie finanziell in Bedrängnis kommt, ein Viertel schafft es sechs Monate lang (siehe ix.de/zmh3). (jd@ix.de)

Alle Meldungen: Barbara Lange