iX 2/2022
S. 76
Review
Infrastrukturdienst

Open-Source-DHCP-Server Kea als Nachfolger des ISC DHCP

Paradiesvogel

Benjamin Pfister

Der DHCP-Server gehört zu den Dingen, die man erst bemerkt, wenn sie nicht funktionieren oder eines Tages den Anforderungen nicht mehr genügen. Für seinen Klassiker ISC-DHCP-Server hat das Internet Systems Consortium mit Kea einen Nachfolger entwickelt.

Ein klassischer Hidden Champion der Infrastrukturdienste ist die dynamische IP-Adressvergabe inklusive optionaler Zusatzinformationen über das DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol). In vielen Unternehmens- und Behördennetzen werkelt hier der seit vielen Jahren etablierte ISC DHCP des Internet Systems Consortium (ISC). Die Non-Profit-Organisation hielt den Unterbau jedoch für nicht mehr zeitgemäß und hat daher seit 2010 den DHCP-Server Kea entwickelt, der seit Kurzem in der Version 2.1 vorliegt.

Grundsätzlich erfüllt der ISC DHCP in vielen Netzen problemfrei seinen Dienst. In seiner Entstehungszeit waren Netzwerke jedoch noch vergleichsweise statisch und es gab noch kein IPv6. So bemängeln einige Integratoren das Fehlen diverser Leistungsmerkmale, etwa Schnittstellen zu Managementsystemen über RESTful APIs und ein einheitliches Datenmodell. Diese stellt Kea seit Version 1.5.0 auf Basis von YANG bereit und erlaubt ein Ansprechen über das NETCONF-Protokoll.

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