iX 4/2022
S. 120
iX extra
Cloud-Management

Einsatz mit Nebenwirkung

Multi-Cloud bringt Vorteile, bedingt aber strategische Überlegungen

Auf den ersten Blick ist die Multi-Cloud ideal für zukunftsorientierte Unternehmen. Aber Cloud ist nicht gleich Cloud – jeder Anbieter hat seine Vorteile, nicht jeder Anbieter kann alles gleich gut. Und es gibt Hürden, angefangen bei der Kostenfrage und bis hin zur Governance.

Die Multi-Cloud, also das gleichzeitige Nutzen mehrerer Infrastrukturanbieter, wird in Unternehmen viel diskutiert – mal euphorisch, mal apokalyptisch. Doch letztlich ist der Ansatz zumindest für zukunftsorientierte Unternehmen fast unvermeidlich. Ganz zwangsläufig entsteht beispielsweise bei IoT- und KI-Projekten der Bedarf nach einer zweiten, dritten oder vierten Cloud.

Kein Wunder, dass die Multi-Cloud in immer mehr Unternehmen hineinwächst, wie eine techconsult-Studie zeigt (siehe ix.de/zbcw). So nutzt ein Viertel der befragten Unternehmen die Multi-Cloud oder bereitet gerade ihren Einsatz vor. Die Tendenz zeigt deutlich nach oben: Gut sieben von zehn Befragten (72 Prozent) gehen davon aus, dass der Multi-Cloud-Anteil bis Ende 2023 merklich zunehmen wird. Dabei setzt die Studie eine „echte“ Multi-Cloud voraus, die aus unterschiedlichen Infrastrukturservices besteht. Leider wird der Begriff oft nicht trennscharf verwendet. Manche bezeichnen damit auch parallel genutzte SaaS-Angebote. Bei der Multi-Cloud geht es jedoch darum, verschiedene Cloud-Technologien unterschiedlicher Anbieter einzusetzen.