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Trotz Gesetz erfassen bislang nur 59 Prozent der Unternehmen die Arbeitszeit

Seit September 2022 müssen Firmen Arbeitsbeginn und -ende, die Arbeitsdauer und die Überstunden ihrer Beschäftigten erfassen. Das tun bislang aber nur 59 Prozent, wie der Branchenverband Bitkom bei einer repräsentativen Befragung von 603 Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden herausgefunden hat. 28 Prozent erfassen die Arbeitszeit noch nicht, wollen aber dieses Jahr damit beginnen. 12 Prozent haben es auch vor, wissen aber noch nicht, ab wann.

Die meisten Unternehmen, die eine Zeiterfassung einsetzen, verwenden dafür ein elektronisches System, das entweder per Computer (28 Prozent) oder per Smartphone (17 Prozent) zu bedienen ist. Aber auch Stempel- oder Stechuhr (25 Prozent) und stationäre Zeiterfassungssysteme (22 Prozent) kommen häufig zum Einsatz. Manche Unternehmen arbeiten noch mit handschriftlichen Stundenzetteln (16 Prozent). Nach Ansicht des Bitkom passt die Zeiterfassung nicht in die aktuelle Arbeitswelt, in der vor allem in der IT-Branche viele Mitarbeiter im Homeoffice tätig sind. Unternehmen würden nun zur Kontrolle gezwungen, wo bislang auf Vertrauensbasis gearbeitet wurde. Besonders in der Digitalwirtschaft sei so eine Arbeitskultur aber wichtig, betont der Branchenverband. Angesichts des Fachkräftemangels müsse die Branche attraktiv bleiben. Dabei sei die Zeiterfassung kontraproduktiv. Barbara Lange (jvo@ix.de)