iX 4/2024
S. 101
Review
Konferenztechnik
LG

MicroLEDs statt Beamer

Deutlich bessere Kontraste als Projektoren und ohne die störenden Gitter von Videowalls: Mit neuen Fertigungstechniken werden MicroLED-Displays auch für den Einsatz in mittleren und größeren Konferenzräumen bezahlbar.

Von Dieter Michel

Dass man in mittleren und größeren Konferenzräumen vor allem Projektoren vorfindet, hat einen einfachen Grund: Sie können leicht und kostengünstig eine große Bildfläche bespielen. Ihr großer Nachteil liegt in ihrer hohen Fremdlichtempfindlichkeit. Während die Reflexionsfaktoren typischer LC-Displays oft unterhalb von 5 Prozent liegen, erreicht ein gutes Leinwandtuch Reflexionsfaktoren von etwa 95 Prozent – schließlich soll es das vom Projektor erzeugte Licht zum Publikum zurückwerfen. Es reflektiert damit aber auch 95 Prozent des Fremdlichts, was den erreichbaren Schwarzwert begrenzt. Denn eigentlich ist eine Projektionsbildwand nicht weiß, sondern schwarz. Das, was man auf der Bildwand bei ausgeschaltetem Projektor zu sehen bekommt, ist das schwärzeste Schwarz, das die Aufprojektion zu bieten hat.

Da die Anwesenden aber nicht komplett im Dunkeln sitzen wollen, geht der Einsatz von Beamern immer mit einem Kompromiss zwischen genügend Raumlicht für die Teilnehmer und ausreichend Dunkelheit für die Projektion einher. Die fremdlichttechnisch so vorteilhafte LCD-Technik stößt hingegen bei der wirtschaftlichen Fertigung großer Panels an ihre Grenzen, zumal sich sehr große Displays auch nicht mehr gut am Stück transportieren lassen. Braucht man aber Bildformate deutlich über 100 Zoll und möchte man nicht die Rahmenkanten einer aus mehreren LC-Displays zusammengesetzten Videowall im Bild haben, schlägt die Stunde der LED-Displays.

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