iX 4/2024
S. 110
Wissen
Kryptografie

Post-Quanten-Diversifikation: Der neue Algorithmenwettbewerb des NIST

Von den zahlreichen Post-Quanten-Kryptoverfahren haben sich in den letzten Jahren etwa zehn als sicher und praktikabel herauskristallisiert. Nach Meinung vieler Experten sind jedoch noch nicht genügend Signaturalgorithmen darunter. Die US-Standardisierungsbehörde NIST hat deshalb einen neuen Wettbewerb gestartet.

Von Klaus Schmeh

Das Jahr 2022 war für die Post-Quanten-Kryptografie von großer Bedeutung. Nach einem mehrjährigen Algorithmenwettbewerb verkündete die US-Behörde NIST vier Gewinner, von denen die aus Deutschland stammenden CRYSTALS-Kyber (asymmetrische Verschlüsselung) und CRYSTALS-Dilithium (digitale Signatur) den besten Eindruck hinterließen. Vervollständigt wurde das Siegerquartett durch FALCON und SPHINCS+, die ebenfalls der digitalen Signatur dienen.

Die vier Gewinner, die sich gegen 65 Konkurrenten durchgesetzt haben, sollen nun zu offiziellen US-Standards erhoben werden, was ihnen auch in anderen Ländern zum Durchbruch verhelfen dürfte. Drei weitere Post-Quanten-Verfahren aus dem NIST-Wettbewerb – allesamt asymmetrische Verschlüsselungsverfahren – werden derzeit unter die Lupe genommen und könnten die Zahl der NIST-Wettbewerbsgewinner demnächst auf sieben erhöhen.

Kommentieren