Platform Engineering: Von der DevOps-Revolution zur Plattform-Ära

Die DevOps-Revolution hat die Art und Weise, wie Software entwickelt und geliefert wird, grundlegend verändert. Die nächste Stufe der Softwareentwicklung ist nun das Platform Engineering. Dabei nutzen Unternehmen skalierbare, wiederverwendbare Plattformen, um Software noch schneller und effizienter zu entwickeln und bereitzustellen.

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Platform Engineering gilt als „skaliertes DevOps“. Ein Plattformteam betreibt für größere Entwicklerteams eine auf das Unternehmen zugeschnittene Plattform (Internal Developer Platform, IDP), die Einheitlichkeit und Effizienz schafft.
Weil eine IDP für ein Unternehmen und seine Prozesse maßgeschneidert ist, gibt es sie nicht als Produkt von der Stange. Vielmehr haben sich Beispielarchitekturen herausgebildet, die aus fünf Ebenen bestehen und ein Portal bilden, das das Unternehmen selbst mit Diensten bestückt.
Softwaretemplates bilden im Platform-Engineering-Kontext die Schnellstraße, auf der Entwickler Softwarekomponenten zum Einsatz bringen. Sie enthalten Sourcecode, eine CI/CD-Pipeline, Konfigurationsdateien und Überwachungskomponenten.

In den vergangenen Jahren wurde Entwicklungs- und Betriebsteams viel zugemutet. Neben der sprichwörtlichen Explosion der Komplexität von Werkzeugen, Frameworks, Programmiersprachen, Datenspeichern und Nachrichten verarbeitenden Komponenten wechselte man auch in cloudbasierte Ablaufumgebungen. Außerdem verzahnten sich Dev und Ops sehr viel enger. Was in kleinen Teams zunächst große Motivation und Energie freisetzen kann, wird im alltäglichen Ablauf schnell eine mentale Herausforderung. Die Summe der von den Teams zu erledigenden Aufgaben und Entscheidungen übersteigt schnell den Grad des Erträglichen und führt oft zu einer deutlichen Verlangsamung der eigentlichen Softwareentwicklung. Begriffe wie „Mental Load“ versinnbildlichen den Drahtseilakt zwischen der Notwendigkeit, die technische Komplexität von der Entwicklung bis zur Produktion zu beherrschen, und der Aufgabe, die fachlichen Funktionen in Anwendungen einzubauen. Im Idealfall soll das alles auch noch unter Berücksichtigung aller relevanten Sicherheits-, Unternehmens- und sonstiger Standards erfolgen.

Es ist nicht einfach, diesen Kreis zu durchbrechen. Die durch die Verbindung von Dev und Ops geschaffenen Freiheiten für Entwickler beizubehalten und gleichzeitig eine Reproduzierbarkeit und Standardisierung erprobter Verfahrensweisen zu erreichen, erfordert einen neuen Ansatz. An diesem Punkt setzt das Platform Engineering an, das die „Plattform-Ära“ einläutet. Es dreht sich um einen strategischen Ansatz zur Bereitstellung von grundlegender Infrastruktur, Werkzeugen und notwendigen Prozessen für Entwicklungsteams, um deren Effektivität zu steigern und die Anzahl der wiederkehrenden Aufgaben zu reduzieren.