Markt + Trends | E-Government | iX

Onlineausweise: PIN-Rücksetzbriefe kosten Bund fast 30 Millionen Euro

Der für Nutzer kostenfreie PIN-Rücksetz- und Aktivierungsdienst (PRSD) für die elektronische Identität (eID) hat binnen zwei Jahren für Millionenkosten gesorgt. In einer Antwort auf eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sprach das federführende Bundesinnenministerium (BMI) von einer Aufwendung in Höhe von rund 29,13 Millionen Euro für den Ende 2023 eingestellten Dienst. „Eine Weiterführung im Januar 2024 hätte zu unkalkulierbaren Kosten geführt“, begründete das BMI das Ende des Rücksetzdienstes.

Seit Februar 2022 konnten Nutzer, die den Onlineausweis nachträglich aktivieren wollten oder ihre PIN vergessen hatten, einen Einmal-Aktivierungscode per Brief bestellen. Damit ausschließlich der legitime Empfänger über diesen verfügen konnte, setzten die Behörden auf das vergleichsweise teure PostIdent-Verfahren. Knapp zwei Millionen Bürger machten von der Option Gebrauch. Im Schnitt habe ein Brief die Steuerzahler mit 14,29 Euro brutto belastet. Die größte Nachfrage habe es während der Coronapandemie gegeben. 40 Prozent der Besteller hätten den Aktivierungscode auch gar nicht genutzt, laut BMI etwa, weil ausgelesene Meldeadressen nicht dem tatsächlichen Wohnort entsprochen hätten.