Make Magazin 1/2023
S. 6
Make
Leserforum

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Besserwisser und Nörgler

Editorial: Niveauverfall, Make 6/22, S. 3

Was Sie im Editorial beschreiben, ist doch einer der negativen Trends in Deutschland. Ein Teil der Bevölkerung spielt sich immer wieder als Besserwisser und Nörgler auf. Ich habe den Eindruck, man braucht nur zu sagen, ich habe da eine Idee – ohne sie schon formuliert zu haben, schreien die ersten schon, wir sind dagegen.

Selbst wenn ich im Laufe meines Lebens etwas gelernt habe, es aber dann lange Zeit nicht angewendet habe, kann eine Auffrischung erfrischend sein. So geht es mir mit Ihren Sonderheften und auch immer wieder mit der Make. In meinem Leben habe ich schon so viel programmiert in den verschiedensten Sprachen. Zur Zeit übe ich Python. Trotzdem studiere ich gerne Programme anderer Leute, die ein ähnliches Problem bearbeitet haben und lerne dabei sehr viel. Auch beim Basteln mit Metall, Holz oder Elektronik erlebe ich trotz jahrelanger Erfahrungen immer wieder neue Anregungen und Überraschungen. Natürlich geht es mir beim Lesen einzelner Artikel in der Make manchmal auch so, dass ich denke: So ein alter Hut, kenne ich alles. Beim zweiten oder dritten Lesen des Artikels kommen dann doch Überraschungsmomente, weil ich das eine oder andere beim ersten Mal überlesen habe oder im Laufe der Zeit doch wieder vergessen habe.

Die Einstellung: Kenne ich schon alles, oder das ist Hauptschulwissen, habe ich immer als schlecht erfahren. Neugierig und auch im Alter lernbereit zu sein und auch Altbekanntes neu zu denken, bringt einen viel weiter.

Ich hoffe, die Make wird meine Neugier auch im neuen Jahr wie gewohnt befriedigen. Dafür wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

Wolfhard Jording

Dankbar für alle Hacks

Ihrem Editorial entnehme ich eine gewisse Irritation gegenüber dem Leserkommentar und finde Ihre sehr ruhige und bestimmte Reaktion darauf lobenswert. Ich bin selber jahrelang Lehrkraft für PCB (Physik/Chemie/Biologie) an der Hauptschule gewesen und bin mir – wenigstens, was den Bildungsplan für Luxemburg angeht – sicher, dass sich dieses Niveau nicht an einer Hauptschule erwirbt. Wir haben in PCB unseren Schülern den notwendigen Grundstein für eine Allgemeinbildung und auch für Arbeitssicherheit gelegt und auf entsprechende weiterbildende Angebote in unseren höheren Klassenstufen verwiesen. Damit sollte es im Sinne einer allgemein bildenden und lebensvorbereitenden Hauptschule auch getan sein.

Ich muss leider auch einen gewissen Unmut kundtun, dass Hauptschule immer noch diesen Touch von niedrigstem Bildungsniveau erfährt. So etwas stört mich persönlich und als Schulpädagoge ungemein, denn viele unserer Schüler haben tatsächlich andere Probleme des Lebens als eine Schule zu besuchen, über die auch noch ein despektierlicher Sprachgebrauch herrscht.

Wir sollten so langsam aus dem alten Trott einer Intoleranz und einer Verspottung einer ganzen gesellschaftlichen Gruppe anhand ihrer kognitiven, intellektuellen, oft auch psychosozialen Kapazitäten wegkommen hin zu einer Gesellschaft, wo es wieder zum guten Ton gehört, Hilfe anzubieten, für andere da zu sein, wenn man gewisse Kapazitäten hat und letztendlich Spaß dran zu haben, neues Wissen und Können zu erwerben. Die Psychologie gibt uns in diesem Feld recht.

In dem Sinne verstehe ich auch eine Maker-Community, die mit einem Fortschritt mithält, die sich selber weiterbildet und auch in Makerspaces andere, nicht so versierte Personen abholt und mitnimmt.

Vor meiner Lehrtätigkeit habe ich E-Technik studiert, bin aber seit 1998 nicht mehr in der Materie drin und sehe mich als Hobbymensch in Sachen Elektronik und neue Technologien gut informiert, stelle aber dennoch aus pädagogischer Sicht fest, dass die technische Revolution der letzten 30 Jahre schwindelerregende Dimensionen angenommen hat und nicht mehr vollumfänglich zu erfassen ist.

In diesem Sinne finde ich es umso wichtiger, dass Magazine wie Make mit einem fachlich gut aufgestellten Team sich die Mühe macht, sogenannte „Basics“ anschaulich für ein breites Publikum darzustellen. Ich selber bin dankbar für alle „Hacks“, die man mir in Sachen Makertum so mit auf den Weg gibt, sodass ich nicht nur ein Produkt nachbaue oder umwandle, sondern auch die Gewissheit habe, mir etwas selber auf meinem Niveau angeeignet zu haben. Eine praktische Handhabe für Lifelong-Learner!

Ihnen und Ihrem Team auf jeden Fall ein Dankeschön für Ihre Publikation und trotz aller Widrigkeiten und Wortgefechte weiterhin eine gute Motivation!

André Holfeltz

Fehler im Schaltplan

Die antike Pendel-Atomuhr, Make 6/22, S. 62

Leider hat sich im Schaltplan ein Fehler eingeschlichen, was die Beschaltung der Port PD3 und PD4 des Mini Pro angeht. 1 zeigt den korrekten Plan. Wir bitten um Entschuldigung!

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Erfolgreiche Eintages-Aktion

Math-O-Mat, Make 6/22, S. 10

Als meine Kinder (drei und sechs Jahre alt) die neue Make aus dem Postkasten gefischt haben, wollten sie unbedingt den Süßigkeiten-Automaten nachbauen. Allerdings haben wir keine Werkzeuge für die Holzbearbeitung und wir mussten im Wohnzimmer basteln. Ebenso sollte es eine Eintages-Aktion werden.

Dafür habe ich die Konstruktion etwas angepasst, sodass auch Kleinkinder und Vorschulkinder mit basteln können: Statt Holz haben wir eine 3cm XPS-Platte (z.B. Styrodur) genommen 2. Diese lässt sich sehr gut und sauber mit einem Drahtschneidegerät (alternativ Cuttermesser unter Aufsicht) verarbeiten.

  • Zum Verkleben der einzelnen Schichten wurde die Heißklebepistole verwendet.
  • Als Antrieb für die Trommelscheibe haben wir uns für ein Schneckengetriebe aus Lego Mindstorms entschieden 3.
  • Die 2mm Plexiglasscheibe wurde mit einem Heißluftfön (von Erwachsenen) gebogen und ebenso mit dem Heißkleber verklebt.
  • Damit die Lego-Teile wiederverwendet werden können, wurde eine Konstruktion aus Eis-Stäbchen ausgedacht, welche die Teile an der XPS-Platte festhält.
  • Wir haben unter der Trommel einen trichterförmigen Gang beigefügt, um die Bonbons immer an der gleichen Stelle auszuwerfen.

Der Lerneffekt bezog sich bei uns vor allem auf den Umgang mit den Werkzeugen, das Abzeichnen und Ausschneiden von XPS-Teilen aus Schablonen und die Entwicklung und Programmierung des Lego-Mindstorms-Antriebs (und die Berechnung der Übersetzung – die Anzahl der Umdrehungen pro Bonbon).

Uns ist aufgefallen, dass die Beschaffenheit der Bonbons eine sehr wichtige Rolle spielt: Diese sollen alle möglichst kugelförmig sein und nur sehr gering im Durchmesser variieren. Zudem spielt die Oberfläche eine Rolle – Schokokugeln verkleben schneller untereinander und rutschen schlechter nach als z.B. Karamell- bzw. glasierte Bonbons. Eine Verbesserung wäre der Umstieg auf Kunststoffkapseln (wie bei den Automaten auf der Straße). Das wäre hygienischer und würde die Trommel nicht so oft blockieren, da alle Teile den exakten Durchmesser hätten. Allerdings müssten die Bonbons zuerst in die Kapseln verpackt werden.

Wir haben zum Basteln etwa einen Tag gebraucht (inklusive Baumarktbesuch). Und nur einen Bruchteil der im Artikel genannten Kosten (Lego Mindstorms vorausgesetzt) aufbringen müssen.

Maximilian Wiens

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Der an einem Tag gebastelte Math-O-Mat mit Mindstorm-Steuerung.
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Das Schneckengetriebe wird durch eine Konstruktion aus Eisstäbchen befestigt.

Geschenke aus China

Geschenktipps fürs Maker-Labor, Make 6/22, S. 68

Ich muss sagen, dass ich, der ich keine Weihnachtsgeschenke will/wollte, sehr in Versuchung geführt wurde durch den Artikel in der letzten Make. Ein schönes neues Tischmultimeter, ein neuer Bauteiltester usw., warum sollte ich mir nicht selbst so ein tolles Geschenk machen? Die Versuchung ist groß.

Leider sind fast alle Dinge, die Sie beschreiben, bei AliExpress oder Amazon zu kaufen, und das auch noch lächerlich billig. Wir sind leider nicht nur abhängig von russischem Gas, sondern auch von billigen chinesischen Produkten, und von einer Lieferfirma, die viel zu mächtig geworden ist und ihre Angestellten schlecht behandelt. Der Diskussion über diese Dinge sollten wir uns nicht verschließen.

Ich bin gerade auf dem Weg, die ESPs durch Raspi Pico zu ersetzen (bringt ruhig mehr darüber, auch den Pico W habe ich lieb gewonnen). Bestimmt können wir als phantasievolle Maker etwas dazu beitragen, aus diesen Abhängigkeiten auszubrechen, auch wenn es nicht so einfach ist.

In diesem Sinne: let's make it!

Jean-Claude Feltes

Tipp zu craftcloud3d.com

3D-drucken lassen, Antwort auf einen Leserbrief zur Wetter- und Wind-Mühle, Make 6/22, S. 6

Noch einige Anmerkungen von mir zu craftcloud3d.com: Die Angebote stammen nicht nur von kommerziellen, sondern zu einem nicht unerheblichen Teil auch von Hobby-Druckern. Leider ist es schwierig zu erkennen, wer was ist. Meine Druck-Erfahrungen liegen zwischen „naja – geht so“ bis „hmmh, gar nicht so schlecht“.

Ich empfehle, die Bewertungen gut durchzulesen und nicht allein den Preis als Entscheidungskriterium zu nutzen. Happy printing!

Norbert Schaefer

Einen Lüfter sparen

Eigenbau-Wärmetauscher für das Taupunkt-Lüftungssystem, Make 4/22, S. 20

Vielleicht liege ich mit meinem Gedanken ja daneben, weil ich dieses Projekt bisher nicht nachgebaut habe. Allerdings frage ich mich, ob es hier wirklich nötig ist, zwei Lüfter einzusetzen. Verständlich ist, dass es zwei Rohre (Zu- und Abluft) nach Außen geben muss. Ich denke, wenn nur ein Lüfter zum Ansaugen der (warmen) Kellerluft benutzt wird, reicht das aus und spart auch noch 18W an Energie ein. Begründung: Wenn ich aus dem Keller Luft absauge, dann muss ja auch Luft wieder nachströmen. Wenn nicht, würde ein Vakuum entstehen. Bei dem Betrieb mit einem Lüfter sollte aber die Absaugöffnung im Kellerraum nicht direkt neben dem Einströmrohr liegen. Sonst könnte es natürlich passieren, dass die aufgewärmte, einströmende Luft gleich wieder angesaugt wird.

Uwe Skopp

Sie haben Recht, dass bei Verwendung nur eines Abluft-Lüfters in einem luftdicht geschlossenen Raum die Luft durch eine zweite lüfterlose Zuluft-Öffnung strömen würde. Allerdings muss dann der eine Lüfter etwa doppelt so viel leisten, da er die doppelte Luftmenge bewegen muss (er zieht ja auch die Zuluft mit an). Wenn man also keinen doppelt so starken Lüfter mit entsprechend höherer Leistungsaufnahme verwendet, dann wird einfach deutlich weniger Luft ausgetauscht und somit auch weniger Feuchtigkeit abtransportiert. Wenn man die Leistungsaufnahme halbieren möchte, würde es von der Trocknungsleistung des Wärmetauschers her eher Sinn machen, zwei halb so stark dimensionierte Lüfter zu verwenden als einfach einen Lüfter wegzulassen.

Außerdem ist kaum ein Kellerraum derart hermetisch abgeriegelt. Tatsächlich dürfte auch durch zahlreiche Ritzen, Wände und auch durch die Fugen einer geschlossenen Kellertür hinreichend Luft einströmen. Diese Luft trägt (im Falle der Kellertür) auch noch feuchte Raumluft aus dem beheizten Erdgeschoss in den Keller. Der Keller könnte dann sogar noch feuchter werden als er schon war.

(Peer Stelldinger)

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