Fahrbericht Hyundai i10 1.2 und 1.0 N

Der Kleinstwagen in bietet in dritter Generation mehr Platz, einige Assistenten und eine sportliche Version. Die macht zwar Spaß, fährt aber ziemlich straff.

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Fahrbericht Hyundai i10 1.2 und 1.0 N

(Bild: Hyundai)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll

Einigen Wettbewerbern ist offenbar schon die Lust am Kleinstwagen vergangen: Opel Karl und Adam sowie Ford Ka werden nicht mehr angeboten, die baugleichen VW Up-Pendants Škoda Citigo und Seat Mii sind alle drei nur noch als Elektroautos erhältlich.

Im Kleinstwagen-Segment zählt bei den bescheidenen Margen jedes verkaufte Auto und da hat der Hyundai i10 gute Chancen. Die Koreaner verkaufen pro Jahr rund 20.000 dieser Stadtflitzer. Die dritte Generation hat alle Chancen, diese Zahl zu übertreffen, schließlich haben die Koreaner einiges in den i10 gepackt: Notbremsassistent und aktiver Spurhalteassistent sind ebenso serienmäßig wie Tempomat und Fernlichtautomatik. Das alles für einen Preis von mindestens 10.713 Euro für das Basismodell. Wer will, bekommt noch Android Auto, Apple CarPlay, ein Navigationssystem mit acht Zoll Touchscreen, Lenkradheizung und eine Rückfahrkamera dazu. Ein ECO-Paket bietet eine längere Getriebeübersetzung, vier Sitze und 14-Zoll-Räder.

Beim Platz schneidet der kleine Koreaner, den es nur mit fünf Türen gibt, ebenfalls gut ab. Da der Radstand auf 2425 Millimeter angewachsen ist, finden sogar Erwachsene in der zweiten Reihe in dem 3,67 Meter langen Kleinstwagen einigermaßen Platz. Dazu kommt ein Kofferraumvolumen von 252 Litern, das auf 1050 Liter wächst, sobald man die Lehnen der Rückbank umlegt. Gut, dass der Ladeboden eben ist. Die hohe Ladekante stört ein wenig, obwohl sie bereits um 29 Millimeter niedriger gemacht wurde.

Hyundai i10 Test (16 Bilder)

In den Kleinstwagen-SUV-Verkaufszahlen hat Hyundai seit Juli Volkswagen überholt.
(Bild: Hyundai)

Bei den Motoren hat man die Wahl zwischen einem 49 kW / 67 PS leistenden Dreizylinder mit 96 Nm, einem Vierzylinder mit 62 kW / 84 PS und 118 Nm sowie der N-Line Variante mit einem Dreizylindermotor mit 74 kW /100 PS und 172 Nm, die sich nach außen durch den markanteren Kühlergrill mit roten Elementen und den Lichtstreifen von seinen schwächeren Versionen unterscheidet. Das ist auch die beste Ausstattungsvariante, wenn es um den Fahrspaß geht. Die 17 Zoll Reifen lassen den Hyundai im Zusammenspiel mit dem Ein-Liter-Motor agil um die Ecken sausen, die guten Sitze tragen ihren Teil bei. Allerdings ist die Top-Version aufgrund des strafferen Fahrwerks nur bedingt geeignet für Stadtfahrten über schlechte Straßen. Für die kräftige Version verlangt Hyundai mindestens 18.316 Euro.

Beim Komfort schneidet der einfacher ausgestattete i10 mit seinem 1,2 Liter-Vierzylinder-Benziner mit 62 kW / 84 PS und einem Preis von 17.147 Euro für die Ausstattungslinie "Prime" besser ab. Die 16 Zoll Pneus helfen dank höherer Flanke beim Abfedern der Bodenunebenheiten und das Fahrwerk ist komfortabler abgestimmt. In der Grundausstattung werden mit 14-Zoll-Felgen noch deutlich kleinere Dimensionen montiert.

Allerdings bieten die Sitze weniger Seitenhalt. Immerhin: Obwohl die Lenkradsäule in allen Versionen nur in der Höhe verstellbar ist, findet man eine vernünftige Sitzposition. Der Motor will gedreht werden, wenn es mal zügiger vorangehen soll, dann kommt die angenehm zu bedienende Fünfgang-Handschaltung vermehrt zum Einsatz. Das treibt dann den Verbrauch über den von Hyundai angegebenen Wert von 5,8 Litern pro 100 Kilometern Richtung 6,3. Leicht verbessert hat sich die Rundumsicht, die C-Säule ist etwas zierlicher, die Fensterunterkante etwas niedriger.

Als ideale Kombination erscheint am Ende das Fahrwerk der schwächeren Version mit Motor und Sitzen des i10 N. Wünschen hilft hier aber nichts mehr, der i10 steht bereits beim Händler.

(fpi)