Mildhybrid Hyundai Bayon 1.0 T-GDI 48V im Fahrbericht

Der Bayon ist eine Alternative zum technisch und in der Größe ähnlichen Hyundai Kona. Er bietet viel Assistenz, sein Mildhybridantrieb sogar eine Segelfunktion.

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Hyundai Bayon

(Bild: Hyundai)

Lesezeit: 4 Min.

Mit dem Hyundai Bayon gibt es nun ein weiteres Kleinwagen-Crossover-Modell, schon das zweite bei Hyundai neben dem überaus erfolgreichen Kona. Auf Basis des Hyundai i20 bietet es eine magere Grundausstattung mit Basismotorisierung, in teureren Varianten viele Assistenzsysteme und Mildhybridantrieb. Ein erster Fahrbericht.

Letzteres sollte man als Ansage verstehen, denn Hyundai sagt, man wolle unter den Importeuren einen Namen als Anbieter alternativer Antriebe erlangen. Mit dem schnell ladbaren 800-Volt-Elektroauto Ioniq 5 hat der koreanische Hersteller schon einen Achtungserfolg erlangt und in den nächsten vier Jahren sollen weltweit zwölf weitere BEVs erscheinen und Hyundai zehn Prozent am globalen Elektromobilitätsmarkt sichern. Im kostensensiblen Kleinwagensegment mit den erfolgreichen Crossover-Modellen Opel Mokka (Test), VW T-Cross, Ford Puma (Test), Seat Arona (Test) und Kia Stonic sind große Technologiesprünge schwieriger.

Nach dem Kona, der sich gut verkauft, soll der Bayon das Modellangebot bei den "Crossover-SUVs", wie Hyundai sie nennt, das Angebot nach unten abrunden. Der aufgeräumt wirkende Innenraum zeigt die Nähe zum Hyundai i20, mit dem der Bayon die technische Plattform teilt. Beim Innenraum-Ambiente versucht Hyundai zumindest im Sichtbereich der Instrumententafel mit genarbten Oberflächen die eintönige Materialanmutung etwas aufzuwerten, beim Kia Stonic (Test) aus demselben Konzern sieht das in dieser Klasse trotzdem besser aus.

Hyundai Bayon 1.0 T-GDI Exterieur (5 Bilder)

Mit dem Bayon stellt Hyundai dem Kona eine nur unwesentlich kleinere Karosserieversion an die Seite.

Das Infotainment mit dem ergonomisch sinnvoll, nämlich möglichst hoch angebrachten 10,25-Zoll-Touchscreen zu bedienen, funktioniert intuitiv. Die virtuellen Instrumente des 10,25-Zoll-Cockpits passen dazu, sie bieten ein Plus an Information, allerdings auch eine höhere Blendgefahr. Dass das Smartphone per Apple CarPlay oder Android Auto eingebunden wird, versteht sich mittlerweile auch bei Kleinwagen fast von selbst.

Beim Platz spielt der 4,18 Meter lange Bayon seine ganze Stärke aus. Selbst großgewachsene Mitteleuropäer finden im Fond Platz. Der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 334 Litern ordentlich, aber nicht groß, wegen des darunter liegenden Batteriepakets. Die Ladekante ist hoch. Legt man die Lehnen der Rücksitze um, wächst das Gepäckabteil auf 1128 Liter.

Hybridantriebe im Pkw

Das Fahrwerk ist zwar straff, aber harmonisch abgestimmt, dabei nie unkomfortabel. Der aufgeladene Ein-Dreizylinder-Motor bietet dank 48-Volt-Mild-Hybridisierung ab Leerlauf guten Durchzug, er kommt mit dem mindestens 1230 Kilogramm schweren Crossover gut zurecht. In 10,7 Sekunden erreicht er 100 km/h und fährt 183 km/h schnell.

Hyundai Bayon 1.0 T-GDI Interieur (6 Bilder)

Die Rundinstrumente sind animiert und damit blendungsanfälliger ...

Das Sechsgang-Handschaltgetriebe (6-iMT) hat eine elektronisch gesteuerte, elektrisch betätigte Kupplung, deren Pedal sich anfühlt, wie man es gewohnt ist. Der große Vorteil des Systems ist, dass es auch Segeln mit entkoppeltem Motor zulässt. Die Steuerung bringt Motor und Getriebe bei weiterem Beschleunigungswunsch blitzschnell automatisch auf die passende Drehzahl für unmerkliches Einkuppeln.

Die drei Fahrmodi Eco, Normal und Sport wirken sich dagegen spürbar aufs Fahrverhalten aus. "Sport" hebt die Drehzahlen und lässt seltener segeln. "Eco" hingegen unterstützt einen fließenden, ruhigen Fahrstilund längere Segelphasen. Hyundai gibt einen Durchschnittsverbrauch von 5,5 Liter/100 km an, wir erreichten 6,9 l/100 km.

Antrieb Leistung in kW/PS Getriebe Pure Select Trend Prime
1.2 MPI 62/84 5-Gang Manuell 16790 18790
1.0 T-GDI 74/100 6-Gang Manuell 19990 21490
1.0 T-GDI 48-Volt-Hybrid 74/100 6-Gang iMT 20990 22490 24290
1.0 T-GDI 48-Volt-Hybrid 74/100 7-Gang DCT 22490 23990 25790
1.0 T-GDI 48-Volt-Hybrid 88/120 6-Gang Manuell 23290 25090
1.0 T-GDI 48-Volt-Hybrid 88/120 7-Gang DCT 24790 26590

Die Spanne bei den Preisen ist weit: Für den Basispreis von 16.790 Euro bekommt man den Bayon mit einem 84-PS-Ottomotor ohne Aufladung, immerhin mit Klimaanlage, Tempomat und Radio. Unser Testwagen mit der mittleren Ausstattungslinie "Trend", einem Grundpreis von 22.490 Euro und einem Gesamtpreis von 24.940 Euro bietet unter anderem ein beheizbares Lenkrad und eine Sitzheizung vorn. Die Klimaautomatik ist im Komfortpaket für 650 Euro extra erhältlich. Das Topmodell kostet 26.590 Euro. Ein echtes Plus sind die Assistenzsysteme, unter anderem ein Totwinkelwarner, ein Notbremsassistent mit Abbiegefunktion und ein Querverkehrswarner.

(fpi)