El Niño gestartet: Warum das nichts Gutes für die Welt bedeutet

Seite 2: Störungen weltweit zu spüren

Da die Zentralbank nicht mehr genug Dollar zur Verfügung hat, zahlte sie Ende Juni einen Teil der fälligen Kreditrate beim Internationalen Währungsfonds in chinesischen Yuan, wie Buenos Aires Times berichtet.

Aber zurück zu El Niño. Seine Auswirkungen werden bis nach Afrika zu spüren sein. In der Region um den Ausgang des Roten Meeres könnte es in den nächsten Monaten zu extremen Niederschlägen kommen. In Australien, Indonesien, Teile Südasiens, Zentralamerika und der Norden Südamerikas müssen hingegen mit großer Trockenheit rechnen. Nicht zuletzt der ohnehin sehr gebeutelte Amazonasregenwald wird vermutlich zu leiden haben.

Ein wesentliches Merkmal eines El-Niño-Ereignisses sind zu hohe Wassertemperaturen (gemessen im vieljährigen Mittelwert) im äquatorialen östlichen Pazifik. Für gewöhnlich wehen beiderseits des Äquators beständige Passatwinde von Nordost auf der Nordhalbkugel und Südost auf der Südhalbkugel und drücken das Oberflächenwasser nach Westen. Dadurch kann vor der Küste Perus kaltes, nährstoffreiches Wasser aus der Tiefe aufsteigen, in dem Fische reichlich Nahrung finden.

Alle paar Jahre kommen diese Winde zum Erliegen oder kehren sich sogar um. Dadurch kommt das Aufwallen des kalten Wassers zum Erliegen, das Oberflächenwasser erwärmt sich, die Erträge des Fischfangs gehen deutlich zurück, weil es an Nährstoffen mangelt und vielen Fischen die Wassertemperatur zu hoch wird. Das führt zudem dazu, dass mehr Wasser verdunstet, sich lokale Tiefdruckgebiete bilden und auf die peruanischen Küstenregionen oft zerstörerische Regenfälle niedergehen.

Da das Phänomen in früheren Jahrzehnten oft besonders in der Vorweihnachtszeit spürbar wurde, haben peruanische Fischer es einst El Niño (das Christkind) getauft. Typischerweise dauert ein El-Niño-Ereignis neun bis zwölf Monate.

Für gewöhnlich, heißt es bei der WMO, ist vor allem das zweite Jahr besonders warm, in diesem Fall 2024. In der Vergangenheit erreichte die globale Durchschnittstemperatur wiederholt in derartigen Jahren neue Rekordwerte. Die bereits jetzt überdurchschnittlich warmen Ozeane deuten darauf hin, dass es auch diesmal so sein könnte.