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Neue Facebook-Funktion für Werbetreibende: Mehr KI für billigere Werbung

Facebook senkt die Hürden für Werbetreibende: Wer sein Produkt nicht selbst in verschiedenen Umgebungen fotografieren will, lässt Werbefotos von der KI basteln.

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Abfall, Müll, Verpackungen, Plastikmüll

Mehr Müll: Facebook bietet Werbetreibenden neue KI-Funktionen, um Anzeigen schneller und billiger zu erzeugen.

(Bild: RitaE, gemeinfrei)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Mahn

Bereits heute sind Internet und Social Media voll mit Anzeigen, die aus KI-Bildern zusammengebaut wurden. Werkzeuge wie Midjourney und Dall-E sind in der Werbebranche längst angekommen und um omnipräsente Anzeigen wie "Irrer Solartrick enthüllt" mit einem generierten Bild einer PV-Anlage kommt man fast nicht mehr herum. Aus Sicht der Facebook-Mutter Meta ist die Hürde, schnell Anzeigen mit KI zu erstellen, jedoch noch immer zu hoch. Schließlich muss man ein mit einer KI generiertes Bild noch bei Facebook hochladen, bevor daraus eine Anzeigenkampagne wird.

Metas Demo zeigt, wie eine Anzeige mit einer Kaffeetasse entsteht. Was auf dem fertigen Bild real ist und was aus der KI stammt, ist nicht erkennbar – ein Problem, wenn das Bild ein konkretes Produkt zeigen soll. Missbrauch und irrführende Anzeigen sind vorprogrammiert.

(Bild: Meta)

Noch höher ist aus Facebooks Sicht die Hürde, das eigene Produkt selbst von einem professionellen Fotografen in einer ansprechenden Umgebung ablichten zu lassen. Meta hat den Handlungsbedarf erkannt und optimiert für seine Werbekunden ein KI-basiertes Werkzeug, das bereits im Oktober 2023 Premiere feierte: Werbekunden können jetzt Bilder auf Basis geknipster Fotos erweitern, also aus einer Szenerie herauszoomen, Varianten des Fotos erstellen und Texte über Bilder legen. Wer sich die Werbesprüche nicht selbst ausdenken will oder kann, lässt die Facebook-KI Varianten des Textes erstellen. Das System soll auch in der Lage sein, die Besonderheiten eines Produkts oder Unternehmens herauszuarbeiten und dafür bereits veröffentlichte Kampagnen berücksichtigen. Das erspart die mühsame Arbeit des Werbetreibenden, sich mit dem eigenen Produkt zu beschäftigen. Künftig, so kündigt es Meta bereits an, sollen diese Funktionen das neue Sprachmodell Meta Llama 3 nutzen.

Ganz ohne Fotograf, Texter oder Grafiker entstehen so neue Kampagnen in vielen Varianten, die auf Facebook & Co. ausgespielt werden. Metas Hoffnung als Anbieter von Anzeigenflächen: Wenn Anzeigen billiger erzeugt werden, bleibt mehr vom Werbebudget für Meta übrig. In seiner Ankündigung zeigt das Unternehmen die Funktionsweise am Beispiel einer Kaffeetasse und platziert die vor verschiedenen Hintergründen. In der Demo legt die KI den Slogan "20% off / Your morning boost" darüber. Wenn die neuen Funktionen bei Werbetreibenden ankommen, können sich Nutzer derweil auf noch mehr Anzeigen einstellen, bei denen nicht ersichtlich ist, ob es sich um ein reales Produktfoto oder ein von der KI erdachtes handelt.

(jam)