c't Fotografie 2/2023
S. 148
Wettbewerb
Fotowettbewerb Minimalismus
1. Platz: StilleUschi Hermann fotografierte einen Sonnenuntergang am Bodensee. „Für die Aufnahme habe ich den Zoomeffekt des Objektivs verwendet, dadurch wurden die Bewegung und die Unschärfe erzeugt. Die Aufnahme vom Boot habe ich im Photoshop darübergelegt. Wie der Titel sagt, wollte ich Stille sichtbar machen und dies in einer positiven Stimmung. Für mich ist es ein Bild zwischen Traum und Wirklichkeit.“Canon EOS 5D Mark III | 130 mm | ISO 1600 | f/32 | 1,7 s
1. Platz: Stille
Uschi Hermann fotografierte einen Sonnenuntergang am Bodensee. „Für die Aufnahme habe ich den Zoomeffekt des Objektivs verwendet, dadurch wurden die Bewegung und die Unschärfe erzeugt. Die Aufnahme vom Boot habe ich im Photoshop darübergelegt. Wie der Titel sagt, wollte ich Stille sichtbar machen und dies in einer positiven Stimmung. Für mich ist es ein Bild zwischen Traum und Wirklichkeit.“
Canon EOS 5D Mark III | 130 mm | ISO 1600 | f/32 | 1,7 s
Bild: Uschi Hermann
Tom Leon Zacharek

Minimalismus

Im Fotowettbewerb Minimalismus sollten sich die Fotografen auf das Wesentliche beschränken und durch eine einfache Komposition das Bild für sich sprechen lassen. Die Top 10 zeigen, wie man mit wenig viel aussagen kann.

Kleine Farbpaletten, wenige Objekte – das minimalistische Foto lädt den Betrachter ein, das Besondere im Einfachen zu sehen. Man muss sich Zeit nehmen, es auf sich wirken lassen, um das Bedeutsame zu entdecken. Doch wenn das gelingt, entstehen Bilder, die in ihrer Schlichtheit viel zu sagen haben. Die Fotografinnen und Fotografen unserer Top 10 haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Stilmittel der Reduktion einzusetzen, um dem Betrachter etwas zu vermitteln. So stellt Uschi Hermann, die Fotografin unseres Siegerbildes, die Stille in den Vordergrund, was schon allein durch den Titel deutlich wird. Auch das Bild auf Platz 2 von Lutz Lange vermittelt dieses Gefühl und zeigt durch eine einsame Rutsche im scheinbar endlosen Wasser, wie Ruhe transportiert werden kann. Im Kontrast dazu steht das Foto auf Platz 3, bei dem Pallaro Jean-François die schwungvolle Konstruktion der Außentreppe in den Vordergrund rückt und damit die Dynamik betont. Auf eine ganz andere Art und Weise stellt Nils Schulte-Jokiel, Fotograf des Bildes Schatten am Museum, das auf Platz 7 gelandet ist, den Minimalismus dar. Schatten, führende Linien und verschiedene Formen nutzt er als ordnungschaffende Elemente.

Die Ausrüstung spielt in dieser Art der Fotografie nur eine untergeordnete Rolle. In unseren Top 10 finden sich sowohl unbearbeitete Bilder als auch solche, die in Photoshop zusammengefügt wurden, ebenso Aufnahmen mit Weitwinkel- als auch mit Zoomobjektiven. Die Einreichungen dieses Fotowettbewerbs zeigen, dass so etwas jedem gelingen kann. Oft braucht das etwas Geduld und man muss genau hinsehen! (cbr)