iX 9/2018
S. 66
Review
Display
Aufmacherbild

Dasung Paperlike Pro: E-Ink-Display mit HDMI-Anschluss

Flimmerfrei

E-Ink-Displays sind zwar träger als herkömmliche Monitore, ermüden das Auge aber weniger. Doch erst seit Kurzem gibt es Modelle, die sich direkt mit einem PC verbinden lassen.

Stundenlang auf Bildschirme starren lässt die Augen ermüden. Das ist jedem bewusst, der mit Computern arbeitet. Es gibt unterschiedliche Lösungsansätze, etwa Bildschirmarbeitsplatzbrillen oder die Reduzierung des Lichts auf bestimmte Frequenzbereiche. Unabhängig von der Wirksamkeit dieser Varianten bieten E-Ink-Displays eine weitere Möglichkeit.

Bereits 2016 kam mit dem Paperlike der erste E-Ink-Monitor von Dasung über eine Crowdfunding-Kampagne auf den Markt – damals mit USB-Interface als externe Grafikkarte angesteuert. Seitdem hat die Firma die Technik kontinuierlich weiterentwickelt und brachte Ende 2017 den Paperlike Pro heraus, einen 13,3-Zoll-E-Ink-Monitor mit HDMI-Anschluss. Momentan arbeitet Dasung an einem verbesserten Modell mit höherer Auflösung und Geschwindigkeit.

Stolzer angedachter Marktpreis auf der Indiegogo-Projektseite für den Paperlike Pro: 999 US-Dollar zuzüglich Versand & Co. Allerdings sahen die Daten vielversprechend aus: 1600 × 1200 Pixel, volle Kompatibilität mit Windows, macOS und Ubuntu – nach Rückfrage nur teilweise für andere Distributionen.

Der mitgelieferte Ständer funktioniert, ist jedoch etwas wackelig. Das spezielle Y-Kabel liegt der Packung doppelt bei (Abb. 1).

Der Lieferumfang umfasst den Monitor, einen faltbaren Ständer aus Metall, zwei HDMI-und-USB-auf-Mini-HDMI-Kabel, ein USB-Kabel für Firmware-Updates und einen USB-Stick mit zusätzlicher Software. Außerdem hat der Monitor eine glänzende Oberfläche, die für das Lesen schlecht geeignet ist. Daher liegen zwei Mattierungsfolien bei, die sich ohne große Mühe aufbringen lassen.

User-Experience bei der ersten Benutzung

Der erste Eindruck zeigt eine robuste Verarbeitung. Links unten im Rahmen ist der Mini-HDMI-Anschluss verbaut, oben befindet sich ein USB-Anschluss. Letzterer kann entweder für die Stromversorgung einer Leselampe oder für Firmware-Updates genutzt werden. Auf der Vorderseite sind unten links drei Knöpfe eingelassen:

 C: Clear

 M: Mode

 Power-Symbol: Power

Will man wie gewohnt zunächst die Schutzfolie vom Display entfernen, wird klar, dass dieser Monitor etwas anders ist: Man sieht ein Bild, das aber nicht auf eine Schutzfolie gedruckt ist, sondern dauerhaft angezeigt wird. Da E-Ink für das Beibehalten des Bildes keinen Strom benötigt, ist es möglich, den Monitor im Betrieb abzustecken, mitzunehmen und beispielsweise unterwegs die aktuelle Seite weiterzulesen oder weiterzugeben. Damit der aktuelle Inhalt sichtbar bleibt, reicht es, den Paperlike Pro einfach abzuziehen. Schaltet man ihn hingegen erst aus, wechselt er auf das „Schutzfolienbild“.

Das Gerät lässt sich an Standard-Monitorhalterungen anbringen (Abb. 2).

Der mitgelieferte faltbare Ständer ist praktisch für unterwegs und kann den Monitor sowohl horizontal als auch vertikal halten. Allerdings ist die Konstruktion nicht sonderlich stabil, daher sollte man immer genau prüfen, ob alle Schrauben vollständig festgezogen sind. Sonst kann der Ständer samt Monitor umfallen. Für die Installation am Schreibtisch ist jedoch eine zusätzliche Monitorhalterung sinnvoll. Zur Befestigung verfügt der Paperlike Pro über Befestigungslöcher nach VESA-75-Standard und die zugehörigen Schrauben.

Der Monitor benötigt HDMI für die Datenübertragung und USB für die Stromversorgung. Beide Anschlüsse führen über das 150 cm lange Y-Kabel in einen Mini-HDMI-Stecker, über den der Paperlike Pro angeschlossen wird. Da das Kabel sehr speziell ist, liefert Dasung den Monitor mit einem Reservekabel aus. Für den Betrieb über USB-C bietet Dasung auch ein Paket mit Adapter an. Die Ausgabe bei Verwendung eines VGA-Adapters ist nicht zufriedenstellend. Der Hersteller rät klar davon ab, den Monitor über analoge Signale zu betreiben.

Der Monitor wird direkt nach dem Anschließen ohne Installation weiterer Software von allen getesteten Betriebssystemen erkannt. Er startet im Floyd-Modus. Darin benutzt er den Floyd-Steinberg-Algorithmus, um die eingeschränkte Darstellungsweise des Monitors optimal auszunutzen. Der Algorithmus ist eine Variante des Dithering, die den Fehler eines Pixels in Anteilen auf die umliegenden Pixel überträgt. Er verfügt im Verhältnis zu den anderen Modi über eine mittlere Detailgenauigkeit und verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit. Zwar kann dieser Modus nicht mit dem Tempo eines LCD mithalten, genügt jedoch für das Schreiben von Text und Code.

Die Farbauflösung wirkt durch den Algorithmus deutlich höher, als sie tatsächlich ist. Dies lässt sich analog auf die Graustufen des E-Ink-Displays übertragen.