iX 10/2019
S. 158
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Machine Learning

Selbst profane Geräte wie Badezimmerwaagen kommen heute nicht mehr ohne künstliche Intelligenz aus. Wer einfach nur sein Gewicht wissen will, muss sich nun auch mit Körperfett- und Wasseranteil, Muskelmasse, Knochengewicht, Organfett, Kalorienbedarf und Body-­Mass-Index herumschlagen. Die Folge: Man läuft mit einem permanent schlechten Gewissen herum, weil die zugehörige App auf dem Smartphone aus den Daten Diätanweisungen erzeugt und bemängelt, dass man sich schon wieder um seine tägliche ­Dosis Sport gedrückt hat. Das kommt erstaunlicherweise gut an, offensichtlich sind viele Menschen froh, wenn sie das Nachdenken auslagern können.

Dabei haben die meisten Anwendungen, die sich mit dem Label KI schmücken, mit echter Intelligenz wenig zu tun. Rechner können ja nicht mal richtig blöde Entscheidungen treffen wie Regenwald abfackeln oder stramm rechts wählen. Es ist also noch ein weiter Weg für die Maschinen, die nun erst einmal lernen müssen, wie man zur selbst ernannten Krone der Schöpfung aufschließt. Noch programmieren sich die Systeme nicht von allein, da müssen Entwickler ran, die professionelle Hilfe in zahlreichen Büchern zum Thema finden.

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