iX 10/2019
S. 66
Review
IP-Telefonie

VoIP-Installation mit Kamailio aufbauen

Abgeschirmt

Benjamin Pfister

Das Open-Source-Projekt Kamailio bietet viele Möglichkeiten als flexibler und leistungsfähiger SIP-Proxy, Session Border Controller und Lastverteiler vor IP-Telefonanlagen.

Größere Organisationen, die sich für ihre Telefonanlagensoftware mehr Skalierbarkeit und Durchsatz wünschen, können ihre VoIP-Umgebung mit Kamailio aufrüsten, einem ausgesprochenen Spezialisten für das Session Initia­tion Protocol (SIP). Kamailios Funktionsumfang lässt sich modular nahezu beliebig erweitern, etwa um WebRTC für die Echtzeitkommunikation über Webbrowser oder Instant Messaging per SIMPLE (SIP for Instant Messaging and Presence Leveraging Extensions). Nach Projektangaben sind Tausende parallele Anrufe und bis zu 300000 aktive Nutzer auf einem Linux-Host mit nur 4GByte RAM möglich. 

Kamailio dient häufig als Session Border Controller an der Schnittstelle zu Providern des öffentlichen Telefonnetzes, während als interne Telefonanlage (­Private Branch Exchange, PBX) im Open-­Source-­Umfeld Asterisk oder FreeSwitch zum Einsatz kommt (Abbildung 1). Das eigentliche Core-Modul von Kamailio ist allein für die Signalisierung, also die Steuerungsdaten unter anderem für den Anruf­aufbau, zuständig und nicht für die Nutzdaten, also die Übertragung der Sprache. Für diese Funktion gibt es – typisch für Kamailio – ein Zusatzmodul: den Medien­proxy rtpengine.

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