iX 11/2019
S. 76
Review
Softwareentwicklung

.NET Core 3.0: das Ende des klassischen .NET Framework

Nachfolgeregelung

Holger Schwichtenberg

Das modulare .NET Core 3.0 erlaubt erstmals das Entwickeln von Windows-Desktop- und Single-Page-Webanwendungen. Microsoft friert das klassische .NET Framework bei Version 4.8 ein.

Seit dem Erscheinen von .NET Core 1.0 im Juli 2016 hat Microsoft das klassische .NET Framework nur noch in kleinen Schritten (4.6.2, 4.7, 4.7.1, 4.7.2) und schließlich zu Version 4.8 im April 2019 weiterentwickelt. Im Mai 2019 folgte dann die zu erwartende Ankündigung, dass man in Zukunft nur noch Sicherheitsupdates vornehmen und kritische funktionale Probleme beheben will. Die Redmonder möchten zwar das .NET Framework in Windows und Win­dows Server „für immer“ mitliefern sowie Fehler in den Bereichen Sicherheit, Zuverlässigkeit und Funktionalität beheben, aber keine neuen Funktionen mehr einbauen (siehe ix.de/zxq5).

.NET Core 3.0 erschien am 23. September 2019 im Rahmen der .NET Conf 2019. Im November soll es bereits ein kleines Update 3.1 geben. Das soll die letzte Version sein, die „Core“ im Namen trägt. Für November 2020 ist .NET 5.0 (ohne Core) als gemeinsamer Nachfolger von .NET Core 3.1 und .NET Framework 4.8 angekündigt. Die Versionsnummer 4 entfällt. .NET 5.0 soll endlich den alten Wunsch nach einer .NET-Implementierung für alle Anwendungsarten erfüllen – von der Konsole und Windows-Desktop-­Anwendungen über Webserver- bis zu Browserapplikationen und von Apps bis hin zu Spielen (Abbildung 1). Sogar GitHubs Electron will Microsoft mit .NET-­5.0-­basierten HTML-Anwendungen füttern und damit erstmals Cross-­Platform-­Desktop-Anwendungen mit .NET entstehen lassen, so die Ankündigung auf der .NET Conf 2019. .NET 5.0 bedeutet auch das Ende der eigenständigen .NET-Im­plementierungen in Mono, Xamarin, der Windows-10-App-Umgebung „Universal Windows Platform“ (UWP) und der Spieleplattform Unity.

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