iX 11/2019
S. 33
Markt + Trends
Kommunikation

Mobilfunk-Kongress 5G CMM Expo

Vor dem Start

Achim Born

Der Mobilfunk der fünften Generation soll in Industrie und Wirtschaft einen Innovationsschub auslösen. Die 5G-CMM-Expo-Konferenz in Hannover gab einen Vorgeschmack, was kommen könnte.

Schon auf der diesjährigen Hannover Messe sprachen die Veranstalter gerne und viel über ihre ambitionierten Pläne mit 5G. Unter dem Projektnamen „Smart Venue“ strebt die hannoversche Messe­gesellschaft an, sämtliche Hallen sowie das Freigelände bis Sommer 2020 mit dem neuen Mobilfunkstandard auszurüsten. Es soll ein permanentes Testfeld für neue Anwendungen aus Industrie, Mobilität, Logistik, Smart City oder Gesundheit entstehen. Die Deutsche Messe AG ergänzte die Idee des neuen Kongress- und Messeformats 5G CMM Expo Connect Mobile Ma­chines und setzte dessen Start für Anfang Dezember 2020 an.

Zur Einstimmung fand Anfang Oktober unter diesem Namen ein Kongress nebst kleineren Ausstellern mit Show­cases statt. Im Rahmen des dreitägigen Konferenzprogramms wurden zum einen allgemeine Aspekte behandelt. Zum an­deren standen in den soge­nannten Breakout-Ses­sions spezifische Fragen einzelner Industriesektoren auf dem Programm. Dabei zeigte sich, dass die Messegesellschaft eine recht illustre Sprecherschar aus Politik, Verbänden und Unternehmen nach Hannover locken konnte. Diese hatten zwar nicht viel Neues zu ­erzählen, vermittelten aber ­einen guten Überblick. Philippe ­Lefebvre, der in der EU-Kommission die 5G-Entwicklungsstrategie verantwortet, lieferte eine Bestandsaufnahme zum 5G-Status innerhalb der Wirtschaftsgemeinschaft. Demnach sind erst 23% des be­treffenden 3,4-GHz-Bands zugeordnet. Immerhin gibt es in 26 Staaten bereits 165 Versuchs­projekte, 125 Städte wollen sich mit 5G schmücken und an elf Stellen werden grenzüberschreitende Transport­szenarien erprobt. Interessant waren auch Lefebvres Bemerkungen zu lokalen Cam­pus-­Netzen. Hierzulande hat die Bundesnetzagentur bekanntlich 100 MHz eigens reserviert, damit beispielsweise Industrie­unternehmen auf ihrem Werksgelände autonome Netze betreiben. Dies bestätige, dass auch Regulierer innovativ sein können, so der EU-Beamte. Ein einheitliches europäisches Vorgehen hätte er jedoch gegenüber dem deutschen Alleingang favorisiert.

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