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Die Digitalisierung stellt alte Formen der Arbeits- und Selbstorganisation infrage. Früher kümmerten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften um das Wohlergehen ihrer Arbeiter und Angestellten. Die Wirtschaft hat es geschafft, dieses komplizierte Austarieren weitgehend auf die Beschäftigten abzuwälzen. Selbstorganisation und Selbstoptimierung sind Schlagworte, die in diesem Zusammenhang fallen. Für Unternehmen heißt es, ihren Angestellten Freiraum und Verantwortung abzugeben und Hierarchien aufzulösen. Hört sich gut an, überfordert aber viele.

Denn wie man es dreht und wendet, letztlich läuft es immer auf „Mehr“ hinaus. Mehr Geld, mehr Gesundheit, mehr Anerkennung, mehr Flexibilität. Das passt gut zum Wachstumsmantra, die Sinnfrage wird kaum gestellt. Dass hier große Unsicherheiten und ein riesiger Aufklärungsbedarf bestehen, spiegelt sich im Buchmarkt deutlich wider.