iX 2/2019
S. 6
Leserbriefe
Februar 2019

Leserbriefe

Ähnlichkeiten zum HR-Wesen

(Editorial: Kaputt gespielt; iX 1/2019, S. 3)

Die Cebit hatte Probleme. Ähnlich geht es vielen Firmen, die kein Personal finden oder ihr Personal nicht halten können. Was machen daraufhin die Firmen? Sie legen sich einen Kickertisch zu und wollen sich so einen „hippen“ Anstrich geben. An der Substanz, und somit den darunterliegenden Problemen, ändert das natürlich nichts. Im Gegenteil, dieser Anstrich wird schnell durchschaut und schadet dem Unternehmen oft sogar noch.

Genauso ging es der Cebit, die hatte Probleme, die sich in fallenden Aussteller- und Besucherzahlen zeigten. Idealerweise würde man das Problem suchen, um es dann anzugehen. Was stattdessen gemacht wurde, ist, der Veranstaltung einen neuen Anstrich zu verleihen. Riesenräder und Musikshows können jedoch nicht von den eigentlichen Problemen ablenken. Effektiv bleibt etwas zurück, das sich genauso anfühlt, wie wenn schlechte Personaler Mitarbeitermotivation probieren.

Christian Berger, Oberkotzau

Schwache Begründungen

(Testen: Die Zukunft von Softwaretestern – eine Prognose; iX 12/2018, S. 88)

Der Artikel reicht schon nahe an das Niveau der Zeitung mit den vier Buchstaben heran und enttäuscht mich etwas, da ich von iX deutlich Besseres gewohnt bin.

Die Begründungen für das potenzielle Aussterben von Softwaretestern sind sehr schwach. Es ist schade, dass an relevanten Stellen keine Quellenangaben gemacht werden. Es werden hier scheinbar nur Start-ups und kleinere Unternehmen betrachtet. Weiterhin geht der Autor wohl davon aus, dass qualitativ hochwertiger Code ausreicht, um die Software zu veröffentlichen.

Bei einer genaueren Betrachtung des Autors ist außerdem festzustellen, dass dieser Gründer von Leankoala ist, einer Software zur Automatisierung von Softwaretests. Diese Software wird zumindest an einer Stelle im Artikel erwähnt. Das erweckt natürlich den Anschein, dass es sich bei diesem „Report“ eher um eine versteckte Werbeanzeige handelt. Hätte er mal lieber einen Softwaretester Korrektur lesen lassen.

Andreas Hurling, via E-Mail

Internet ist mehr als Web

(Internet: DNS over HTTPS in Diskussion; iX 12/2018, S. 24)

Was m. E. bei der ganzen Diskussion um DoH mit schöner Regelmäßigkeit zu kurz kommt, ist die Frage: Was ist mit den anderen Diensten? So wenig wie Facebook „das Internet“ ist, sind Browser die einzigen Services, die DNS-Auflösungen benötigen.

Das geht über die zahlreichen Updater von Mobilgeräten, Steam, macOS und Windows-Updates, ssh/scp/sftp (für z. B. Admins), FTP (für Webentwickler, die von Security wenig halten) über Client-VPN-Lösungen bis hin zu Exoten wie NNTP oder Telnet (für MUDder) und viele mehr, die ich vergessen habe.

Meine logische Schlussfolgerung lautet, dass es theoretisch irgendwann einen Proxydienst geben könnte, der DNS-Anfragen von herkömmlichen Diensten und älteren Browsern klassisch via DNS annimmt und per DoH an einen (konfigurierbaren) DoH-Server weiterreichen würde. Das kann ich mir kaum flächig ausgerollt vorstellen. Der administrative Aufwand dafür wäre vergleichbar groß wie für einen normalen DNS-Server, aber letztere sind bereits (seit Jahren) konfiguriert und laufen einfach nur.

Was wir hier erzeugen, ist eine Fragmentierung des DNS-Namensraumes. Wer hat recht, wenn „ping“ via (ungesichertem, also momentan leider Normalfall) DNS auf eine andere IP auflöst als der Browser (dem ich diese Information ja nicht mal entlocken kann!)? Das muss ja nicht mal bösartig sein, Caching-Effekte reichen völlig aus. Dass Mozilla und Google und andere Befürworter, die sehr browserorientiert agieren, das nicht so wirklich im Blick haben, wundert mich indes nicht wirklich.

Was ebenso zu kurz kommt, ist die Erwähnung der Möglichkeit, per Gerichtsbeschluss DNS-Sperren gegen was auch immer umzusetzen: Wenn alle Cloudflare fragen, braucht man nur noch eine Firma unter Druck setzen. Das rückt den Aufwand, Sperren zu erwirken, und damit den Begriff der Verhältnismäßigkeit in ein anderes Licht.

Wie im Artikel erwähnt, selbst wenn das DNS-Ziel konfigurierbar bleibt, setzt so der Standardwert doch die Norm fest.

Schuster, bleib bei deinem Leisten. Das Thema Privacy wird von der Transportschiene (Provider kann mitlesen) zu meist privatwirtschaftlich organisierten zentralisierten Strukturen verlagert. Ist das den ganzen Aufwand wert?

Patrik Schindler, Offenburg

Ergänzungen und Berichtigungen

iX extra 11/2018, S. XIII; Vorschau

Das für Ausgabe 2/2019 angekündigte iX extra Embedded Computing wurde um eine Heftnummer verschoben und erscheint in iX 3/2019.

Die iX-Redaktion behält sich Kürzungen und auszugsweise Wiedergabe der Leserbriefe vor. Die abgedruckten Zuschriften geben ausschließlich die Meinung des Einsenders wieder, nicht die der Redaktion.

Der direkte Draht zu iX

Direktwahl zur Redaktion: 0511 5352-387

Redaktion iX | Postfach 61 04 07
30604 Hannover | Fax: 0511 5352-361
Web: www.ix.de

Für E-Mail-Anfragen zu Artikeln, technischen Problemen, Produkten et cetera steht die Redaktion gern zur Verfügung.

post@ix.de
Redaktion allgemein
akl@ix.de
Alexandra Kleijn
ane@ix.de
Alexander Neumann
avr@ix.de
André von Raison
bbo@ix.de
Björn Bohn
cle@ix.de
Carmen Lehmann
fo@ix.de
Moritz Förster
jd@ix.de
Jürgen Diercks
js@ix.de
Jürgen Seeger
ka@ix.de
Kersten Auel
map@ix.de
Matthias Parbel
mm@ix.de
Michael Mentzel
nb@ix.de
Nicole Bechtel
odi@ix.de
Dr. Oliver Diedrich
rme@ix.de
Rainald Menge-Sonnentag
sun@ix.de
Susanne Nolte
un@ix.de
Bert Ungerer
ur@ix.de
Ute Roos

Listing-Service:

Sämtliche in iX seit 1990 veröffentlichten Listings sind über den iX-FTP-Server erhältlich: ftp.heise.de/pub/ix/

ix.de/ixJJMMSSS Bei Artikeln mit diesem Hinweis können Sie auf ix.de das zugehörige Argument (ixJJMMSSS) eingeben, um eine klickbare Liste aller URLs zu bekommen.