iX 7/2019
S. 62
Review
Cloud

Kubernetes-Distribution OpenShift 4

Im Alleingang

Oliver Frommel

Red Hats OpenShift ergänzt Kubernetes um weitere Sicherheits- und Komfortfunktionen. Die aktuelle Version 4 soll zusätzlich Installation, Betrieb und Upgrades vereinfachen und automatisieren.

Wer die Nachrichten aus der IT-Welt verfolgt, kommt an Kubernetes nicht vorbei. Praktisch jedes größere Unternehmen setzt auf die von Google erfundene Container-Orchestrierungs-Software. Dagegen ist OpenShift aus dem Hause Red Hat eher unbekannt, was erstaunlich ist, da es sich um eine recht benutzerfreundliche Kubernetes-Distribution handelt. Insbesondere ist es darauf spezialisiert, das zu tun, was ohnehin die meisten Nutzer mit Kubernetes machen: Continuous Integration und Deployment auf der Basis von Container-Images. Entwickler können also Anwendungen als Images auf der Plattform installieren, testen und produktiv deployen. Kubernetes und OpenShift unterstützen diesen Prozess durch Mechanismen wie automatische Skalierung und Rolling Updates. Gegenüber Kubernetes besitzt OpenShift noch weitere praktische Entwickler-Features, etwa automatisierte Builds.

Wie alle anderen Produkte von Red Hat ist OpenShift komplett freie Software. Ursprünglich unter dem Namen „OpenShift Origin“ verfügbar, firmiert die Open-Source-­Variante seit Version 3.10 unter dem Kürzel OKD (Origin Community Distribution of Kubernetes). Damit will Red Hat unterstreichen, dass es sich eben weitgehend um eine Kubernetes-Variante handelt – wenn auch mit hauseigenen Erweiterungen respektive Einschränkungen. Erweiterungen deshalb, weil Red Hat einige Funktionen ergänzt hat, die zum nützlichen Betrieb von Kubernetes fehlen oder gefehlt haben, etwa Projekte und Routen (siehe Kasten „OpenShift versus Kubernetes“); Einschränkungen, weil OpenShift im Vergleich zu Kubernetes per Default wesentlich restriktiver, also sicherer voreingestellt ist. Die mit OKD/Origin technisch identische, aber von Red Hat mit kommerziellem Support versehene Variante heißt OpenShift Enterprise. Typischerweise dient als Unterbau für Origin/OKD die Community-Distribution Cent­OS, während Enterprise-Kunden dessen kostenpflichtiges Gegenstück Red Hat Enterprise Linux einsetzen.

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