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Industriespionage bei Dax-Konzernen

Nach Recherchen des BR und NDR wurden jahrelang Unternehmen weltweit angegriffen und ausspioniert. Betroffen sind, soweit bekannt, acht deutsche Unternehmen, darunter sechs Dax-Konzerne. Die mutmaßlichen Drahtzieher, eine chinesische Hackergruppe, fuhren unter anderem Angriffe gegen Henkel, Siemens, BASF, den Werkstoffhersteller Covestro sowie den Pharmariesen Roche. Zudem fanden BR und NDR infizierte Systeme der Fluglinie Lion Air aus Indonesien sowie der US-Hotelkette Marriott. Die Indizien legen nahe, dass es sich bei den Angreifern, die von IT-Sicherheitsexperten Winnti genannt wurden, um eine staatlich beauftragte Gruppe handelt. Die betroffenen Unternehmen bestätigten die Angriffe, konnten jedoch nach eigenen Aussagen die Hacker aus dem Netz entfernen. Hinweise darauf, dass vertrauliche Daten abgegriffen wurden, habe man nicht.

Die Rechercheure von BR und NDR untersuchten Teile des Schadcodes, mit dem sich die Gruppe Zugang zu den Systemen der Unternehmen verschafft hatte. Sie enthielten in Fachkreisen bekannte sogenannte Kampagnenhinweise. Diese Hinweise signalisieren, gegen welches Unternehmen oder welche Branche der Schadcode eingesetzt werden soll. Die Winnti-Gruppe agierte jedoch nicht nur gegen Unternehmen, sondern auch politisch. So ergaben die Recherchen, dass auch die IT-Systeme der Regierung von Hongkong mit der Schadsoftware infiziert worden waren. Mehr technische Details, wie die Reporter den Aktivitäten der Winnti-Gruppe auf die Schliche kamen, finden sich im Bericht des BR auf dessen Webseite (zu finden über ix.de/zhyn). (ur@ix.de)