iX 9/2019
S. 6
Leserbriefe
September 2019

Leserbriefe September 2019

Fehler in Codeabschnitten

(Mobile Programmierung; Mit Tabris.js Apps für Android und iOS entwickeln; 8/2019, S. 69)

In die erste Spalte auf Seite 69 hat sich ein Fehler eingeschlichen. Am Ende des Satzes „Das eigentliche Framework einschließlich der CLI-Version installiert man per“ lautet der korrekte Befehl npminstall -g tabris-cli.

J. EICKHOLD, VIA E-MAIL

Der Leser hat recht (d. Red.).

Kleine Lyrik zum Thema

(Programmierung; Low Code: Turbo für den Entwicklungsprozess; 8/2019, S. 76)

Ich bin schon lange im Geschäft und höre,

mit ständig wachsendem Vergnügen,

die Marketroids vom Himmel lügen.

Ich hab das jetzt, ich schwöre,

in jeder Firma, die ich kenne,

jedoch hier nicht beim Namen nenne,

von weisen Chefs gesagt bekommen.

Doch wurden die beim Wort genommen,

oh je, was war das für ein Graus,

sobald das Beispiel überschritten,

da mussten sie um Hilfe bitten,

sonst kam aus dem System nix raus.

WOLFRAM JAHN, AUS DEM iX-Forum

Framework-Problem mal zehn

(Programmierung; Low Code: Turbo für den Entwicklungsprozess; 8/2019, S. 76)

Bei Frameworks hat man oft das Pro­blem, dass das Arbeiten damit extrem einfach ist, solange man genau das tut, was sich der Framework-Entwickler gedacht hat. Wenn man aber nur einen Zentimeter davon abweichen will, muss man ewige Workarounds machen und es ist ein irrsinniger Aufwand, auch nur kleine Dinge zu implementieren.

Es gibt schon Low-Code-artige Umgebungen, wo es sinnvoll ist. Zum Beispiel, um mit CMS-Systemen eine normale Website ohne besondere Features zu erstellen. WordPress nimmt jemandem, der nur Content produzieren will, das Programmieren ab. Aber wehe, er will mal ein Custom-Element einfügen.

Das große Problem von Low-Code-Umgebungen ist, dass ein Großteil der Programme nicht einfach auf Schema F passen. Webseiten sind einfach, die haben meist die immer gleichen Elemente. Apps sind schwieriger und echte Applications bestehen fast nur aus Custom-Lösungen.

Und die einfachen Sachen, die in einer Low-Code-Umgebung auch wirklich einfach sind, sind dank Bibliotheken auch in echten Programmiersprachen einfach.

DAVID, AUS DEM iX-FORUM 

Nicht erwartet

(Codescanner; Ein kritischer Blick auf statische Codeanalyse-Verfahren; 8/2019, S. 112)

SCA ist ein weiteres Werkzeug, um nicht böswillige Schlamperei einfacherer Sorte mit wenig Aufwand in der Breite anzugehen. Ein gutes Werkzeug liefert dabei möglichst wenig False Positives, um den Aufwand/Nutzen klein zu halten.

Aber es kann doch niemand ernsthaft erwartet haben, damit eine Code Review zu ersetzen? Oder dass mutwillig de­signte Lücken damit immer gefunden werden? Von daher kann doch von einem „kritischen Blick“ gar keine Rede sein.

KAI SCHWEBKE, AUS DEM iX-FORUM

Zu viele False Positives

(Codescanner; Ein kritischer Blick auf statische Codeanalyse-Verfahren; 8/2019, S. 112)

SCA findet nur haarsträubend verzapften Unsinn. 99 % der möglichen Sicherheitslücken kann ein SCA nicht finden.

Aber gerade in großen Firmen wird es eingesetzt, damit das Management sagen kann, sie haben alles gemacht, damit die Anwendung sicher ist. Es geht um den Haken im Excel-Sheet und letztlich „cover-my-ass“. SCA ist da nicht die einzige unsinnige Maßnahme.

JÖRG, AUS DEM iX-FORUM

Alte Werkzeuge

(Programmierung; Low Code: Turbo für den Entwicklungsprozess; 8/2019, S. 76)

Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, zwei Jahre in einem Salesforce-Implementierungsprojekt gelandet zu sein. In dieser Zeit habe ich mich bis zum Application Architect durchzertifiziert, in der Hoffnung, dieses Projekt technisch irgendwie unter Kontrolle zu bekommen.

Kurz gesagt: Der Low-Code-Ansatz lässt sich gut verkaufen, praktisch ist er schon bei trivialsten Ansätzen wertlos. Spätestens wenn in einer Installation mehrere abgeschottete Datentöpfe gebildet werden sollen (zum Beispiel weil eine Holding globalen Zugriff braucht), hat sich das Entwickeln durch Businessanwender schon wieder erledigt; schlecht designte Berechtigungsstrukturen geben ihr Übriges dazu.

Von nicht funktionierenden Deployment-Mechanismen über Trigger in zufälliger Reihenfolge, eine hoffnungslos veraltete Programmiersprache bis hin zur faktischen Unmöglichkeit partieller Re­stores reichen die Probleme, die zu unglaublich langatmiger Entwicklung führen. Die Schnelligkeit am Anfang dreht sich dann ganz schnell zu einer unglaublichen Zähigkeit. Arbeit, für die man übrigens unmöglich „normale“ Entwickler begeistern kann, die es wegen der Komplexität jedoch braucht. Es fühlt sich konsequent so an, als wolle man Probleme von heute mit Mitteln von 2004 lösen.

Dies lässt sich aus Unternehmens­sicht ja vielleicht noch ignorieren, aber wer sich freiwillig mit seinen Kernprozessen solch einer Plattform ausliefert, kauft sich gegebenenfalls auf Jahrzehnte ein Locked-­in-Syndrom ein und wird in Zukunft hemmungslos gemolken.

MARCEL NORMANN, AUS DEM iX-FORUM

Ergänzungen und Berichtigungen

Programmierung; Die großen Fünf; Die Neuerungen in C++20;  8/2019, S. 46

Überraschend wurden Contracts beim ISO C++ Meeting in Köln (15. bis 20. Juli) aus dem kommenden C++20-Standard entfernt, da es zu dem Zeitpunkt zu viele unterschiedliche Ansichten hinsichtlich des exakten Designs gab. Zum Beilegen der Meinungsverschiedenheiten bildete man die neue Study Group für Contracts. Damit dürfte das Konzept wohl eines der großen Feature des C++23-Standards werden.

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