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VanillaStack: OSS-Clouds komfortabel installieren

Die Berliner Beratungsfirma Cloudical hat einen auf Kubernetes basierenden Open-Source-Software-Stack für IaaS, Caas und PaaS zusammengestellt.

Kubernetes First – unter diesem Motto hat die Berliner Firma Cloudical ihre jahrelangen Erfahrungen bei Kunden mit der Integration von freier Software in Enterprise-Umgebungen zusammengefasst. Das Projekt heißt VanillaStack, basiert auf Kubernetes und bietet einen einfach einzurichtenden und erweiterbaren Web-Installer für viele Open-Source-Projekte. Dazu zählen OpenStack, Cloud Foundry, Ceph, EFK (Elasticsearch, Fluentd, Kibana), Grafana, HELM, Harbor, Prometheus und Rook, ein Object-Storage-Backend für Kubernetes. Der Installer und sämtliche im Hintergrund arbeitenden Skripte sind ebenfalls Open Source.

VanillaStack lässt sich auf jeder Linux-Distribution installieren, die Container unterstützt. Dabei ist die zugrunde liegende Plattform weitgehend egal: Der Stack lässt sich bei Hyper-Scalern – etwa AWS, Azure oder Google Cloud –, in Private- oder Public-Cloud-Angeboten, VM-basierten Umgebungen oder traditionell im Rechenzentrum betreiben. VanillaStack stellt dabei sicher, dass die Umgebung stets einsatzbereit ist und die einzelnen Tools reibungslos zusammenarbeiten.

Cloudical setzt in allen VanillaStack-Schichten auf Open-Source-Programme.

Cloudical

Als Denkansatz betrachteten die Berliner dabei Kubernetes als Betriebssystem. Wie der Name nahelegt, wollen die Entwickler von den einzelnen Komponenten die Originalversionen der jeweiligen Projekte ohne Modifikationen durch Distributoren oder andere Firmen verwenden. Cloudical legt den Fokus auf Offenheit, Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit und vermarktet sein Projekt als Grundlage für ein vollständiges Open-Source-Ökosystem, das Enterprise-Ansprüchen genügt.

Eine Preview-Variante der Software steht als Docker- und ISO-Image kostenlos zum Download bereit, die finale Version 20.09 soll Ende September fertig sein (siehe ix.de/zzuv). Wem die Unterstützung durch die Community und die Anwenderforen reicht, der kann VanillaStack ohne Einschränkungen auch kommerziell nutzen. Allen anderen bietet Cloudical drei Support-Optionen an: Flatrate (kommerzielle Unterstützung für den kompletten Stack inklusive der Komponenten aus dem App-Store), Build-Your-Own (angepasst an einzelne Stack-Ebenen mit monatlicher Abrechnung) und Expert Call (nach Bedarf ohne feste Abnahmeverpflichtung).

In der Version 20.09 bietet VanillaStack bereits einen Grundstock an Open-Source-Komponenten zum Betreiben einer Cloud.

Cloudical

Cloudical legt großen Wert auf Offenheit, Transparenz und Sicherheit – und das ohne Vendor Lock-in. Mindestens einmal jährlich soll eine Major Release erscheinen, neue Projekte sollen ab Oktober in monatlichen Aktualisierungen den Stack ergänzen. Die Berliner sehen ihr Projekt als eines, das mit einer und für eine Open-Source-Community wächst. Daher sind Beteiligungen aus der Community, aber auch von Partnern ausdrücklich erwünscht. (avr@ix.de)

GAIA-X: T-Systems und OVHcloud arbeiten gemeinschaftlich an der EU-Cloud

Gemeinsam wollen T-Systems und OVHcloud 2021 eine Public-Cloud-Plattform für Unternehmen und Institutionen auf den Markt bringen. Sie will sich als GAIA-X-Projekt in erster Linie durch DSGVO-Konformität auszeichnen. Als Kunden schweben beiden Anbietern vor allem der öffentliche Sektor, aber auch Infrastrukturbetreiber und Unternehmen unterschiedlicher Größenordnung vor.

Zur technischen Umsetzung sind bereits ein paar Details bekannt: So soll das Angebot auf dem freien OpenStack basieren und wassergekühlte Server von OVHcloud einsetzen, die eine gute Energieeffizienz bieten. T-Systems wird die Netzinfrastruktur beisteuern, ferner ist geplant, dass die Systeme des französischen Partners in Rechenzentren der Telekom in Deutschland laufen.

Laut OVHclouds CEO Michel Paulin wird das Angebot vollständig vom Cloud Act unabhängig sein. Die souveräne Public Cloud soll ein Höchstmaß an Offenheit und Transparenz sowie an Datensouveränität, -schutz und -sicherheit in Europa garantieren, wie T-Systems in der Pressemeldung verspricht (siehe ix.de/zzuv).

Nach dem Ende des Privacy Shield (siehe iX 9/2020) stellt sich die Frage nach dem Zugriff von US-Dienstleistern auf ihre Daten für europäische öffentliche Institutionen und Unternehmen immer nachdrücklicher. Mit GAIA-X wollen Frankreich und Deutschland der bisherigen Dominanz der US-Riesen eine europäische Cloud-Alternative entgegensetzen. Das Angebot von T-Systems und OVHcloud soll Anfang des kommenden Jahres starten. (fo@ix.de)