iX 10/2020
S. 122
iX extra
Security

Unvorbereitet

Videokonferenz-Dienstleister im Datenschutztest

In den ersten Monaten der Coronapandemie lernte nahezu jede und jeder praktisch aus dem Nichts, mit zahlreichen Videokonferenztools umzugehen. Datenschutzaspekte wurden zumeist um der Kommunikation und der guten Zusammenarbeit willen vernachlässigt.

Im Zuge der Coronapandemie mussten plötzlich nicht nur zahlreiche Homeoffice-Arbeitsplätze her, sondern auch Videokonferenztools, um die Menschen in ihren Homeoffices zu vernetzen. Datenschutz und technische Sicherheit wurden dabei oft nicht beachtet. Ein Test der Berliner Datenschutzbeauftragten von Systemen aus der Cloud (siehe ix.de/zf6b) zeigt die Mängel deutlich.

Vielfach haben Unternehmen für ihre Videokonferenzen einfach „irgendwas“ genommen. Datenschutzrechtliche Fragen? Technische Sicherheit? Wurden oft schlicht übersehen oder ignoriert. Dabei bestehen in beiden Bereichen besonders große Risiken, wenn die Videokonferenzlösung nicht selbst betrieben, sondern als Dienst eingekauft wird: Was macht der Anbieter mit den Daten, die über die Leitung gehen? Was macht er mit den Informationen über die an den Konferenzen Teilnehmenden? Und wenn eine spezielle Software für die Nutzung nötig ist – telefoniert die vielleicht auch nach Hause?