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BVDW verlangt digitale Advertising Identity

Unter dem Eindruck der strengeren Gesetze und Regelungen rund um die Privatsphäre der Anwender im Web forciert auch der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) jetzt die Aufklärung zu Alternativen für die zielgerichtete Werbung. Dabei scheint man nichts weniger als die Quadratur des Kreises anzustreben. Eine digitale „Advertising Identity“ soll es ermöglichen, Webkunden datenschutzkonform maßgeschneiderte Werbung zu präsentieren. „Eine erfolgreiche Digitale Wirtschaft erfordert breitflächig nutzbare Lösungsansätze und Standards, um Werbung auch in Zukunft an die passenden Zielgruppen auszuspielen bei gleichzeitig rechtskonformer Verarbeitung von pseudonymisierten, aber auch von personenbeziehbaren beziehungsweise personenbezogenen Daten“, schreibt der Verband auf seiner Webseite. Man wolle „Identity im Kontext von Advertising ausführlicher erläutern und den Markt aktiv weiterentwickeln“, aber auch Begriffe wie Identity, Identifier, ID Graph oder Anonymisierung versus Pseudonymisierung korrekt abgrenzen. Die Advertising Identity ermögliche psdeudonymisierte Profile zur „effizienten Werbeaussteuerung in Form von Personalisierung, Lokalisierung, Verifizierung, Erfolgsmessung und kontakt- und reichweitenoptimierter Budgetallokation von Werbemitteln“.

Es handele sich um eine rein technische, pseudonymisierte Identität des Nutzers in Form der Gesamtheit (Graph) der Identifier (ID) und damit die Zusammenführung der in den unterschiedlichen Devices verwendeten ID-Formen. (mfe@ix.de)

Eco-Paper zu DNS over HTTPS

Der eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. ist überzeugt davon, dass sich DNS over HTTPS (DoH) durchsetzen wird. Das Protokoll zur Namensauflösung verwendet die HTTPS-Verschlüsselung, um Domain-Name-Lookups abzusichern. Weil der klassische DNS-Standard das nicht vorsieht, lassen sich Anwender leicht überwachen. Während das Auswerten der unverschlüsselten DNS-Abfragen in vielen Fällen umfangreiche Anwenderprofile ermöglicht, lassen sich mit DoH Clients auch in unsicheren Netzen (beispielsweise an WLAN-Hotspots) weiter absichern.

Dem Vice-Chair des eco, Klaus Landefeld, zufolge seien nicht nur Internetgrößen wie Apple, Mozilla, Microsoft und Google bereits eifrig dabei, DoH zu implementieren. Sowohl Apple iOS 14 als auch Updates für macOS 11 und Google Chrome stehen in den Startlöchern.

Deshalb hat der eco zu dem Thema ein Diskussionspapier veröffentlicht. Es umfasst Input aus den Bereichen der Netzwerkinfrastruktur, von ISPs, Content- und Application-Providern sowie von Experten aus der Cybersecurity und Juristen. Laut Landefeld liefert es Hintergrundinformationen und Erklärungen, aber auch Best Practices für Einsteiger – aus den verschiedenen Blickwinkeln, die die Mitglieder des eco eingebracht haben. (mfe@ix.de)