iX 11/2020
S. 75
Report
Microsoft

20 Jahre Exchange 2000: Microsoft auf dem Weg ins RZ

Mailenstein

Nils Kaczenski

Am 29. November 2000 erschien Microsofts Exchange 2000 Server, die erste Version des Mailservers, die auf dem Verzeichnisdienst Active Directory aufsetzt. Der war ebenso neu und hatte neun Monate vorher in Windows 2000 sein Debüt gegeben. Mit einigem Recht darf man dies als Microsofts Aufbruch in die Rechenzentren ansehen.

Mit der 2000er-Produktgeneration hatte Microsoft Großes vor. Alle wichtigen Produkte erschienen in neuer Version und der Hersteller inszenierte sich als großer Innovator. Da fiel es gar nicht so ins Gewicht, dass die gefeierten Neuerungen nicht alle wirklich neu waren, sondern manches eher Pflege des Vorhandenen. Die beiden Flaggschiffe für Unternehmen hatten es aber tatsächlich in sich: Mit Windows 2000 Server und Exchange 2000 unterstrich Microsoft seinen Anspruch aufs Rechenzentrum. Zuvor hatten sich die Redmonder zwar eine Position in kleinen und mittleren Firmen erarbeitet, konnten für große Kunden aber nicht die nötige Skalierung ihrer Technik bieten.

Aus dieser Perspektive ist Exchange 2000 vielleicht der wichtigste Meilenstein in der Exchange-Geschichte, denn diese Version machte quasi en passant das LDAP-­basierte Active Directory (das zu Windows 2000 Server gehört) zur Grundlage von Windows-Netzwerken. Zuvor hatte Microsoft in Windows NT auf ein antiquiertes, simples Netzwerksystem gesetzt, das nicht nur auf Peer-­to-Peer-Protokollen beruhte (wie man es heute nennen würde), sondern auch ohne jede Struktur in der Benutzerverwaltung auskommen musste.

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