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Sir Tim Berners-Lee startet Enterprise Solid Server

„Das Internet sollte immer schon eine Plattform für Kreativität, Zusammenarbeit und Ideen sein. Aber das ist nicht das, was wir heute sehen. [...] Es muss einen besseren Weg geben.“ Das schrieb kein Geringerer als Sir Tim Berners-Lee in seinem Blog, als er Anfang November zusammen mit Inrupts CEO John Bruce die Verfügbarkeit der Solid-Plattform für Unternehmenskunden bekannt gab. Solid, das Produkt von Berners-Lees Firma Inrupt, erlaubt es Anwendern, Daten sicher und jederzeit widerrufbar online zu hinterlegen und selbst zu entscheiden, welche Anwendung welche Daten wie nutzen darf. Als erste Kunden hat Inrupt neben der BBC den britischen National Health Service gewinnen können, wo Patienten jetzt selbst besonders schützenswerte Gesundheitsdaten zusammen mit Daten von Apps im eigenen Speicher, dem Personal Online Data Store (kurz POD), hinterlegen können.

Solid soll, so Berners-Lee, das aktuelle Modell ablösen, dass Benutzer ihre Daten schon an der Eingangstür abgeben müssen, um Zugang zum vermeintlichem Mehrwert der Internetgiganten zu bekommen, und so jede Kontrolle verlieren. Inrupt hat Solid zusammen mit Wissenschaftlern unter anderem vom MIT entwickelt und möchte den Usern die Datenhoheit und ihre digitale Souveränität zurückgeben, sodass sie jederzeit wählen können, wer wann und wie lange Zugriff auf welche Daten erhält. Die Software ist Open Source, das Geschäftsmodell von Inrupt basiert auf Supportverträgen, Anwendungsentwicklung und Zertifizierung sowohl von Apps wie auch von Umgebungen. Dabei beweisen Kunden wie die BBC oder die Regierung von Flandern, so Berners-Lee, dass Solid Bürgern und Kunden komplett neue Benutzererfahrungen ermöglichen könne. (mfe@ix.de)