iX 12/2020
S. 150
Medien
Buchmarkt

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Digitalisierungskritik

Durch den inflationären Gebrauch des Wortes „Digitalisierung“ erscheint sie vielen als genauso unvermeidlich wie der Sonnenaufgang. Und bei ihren Propagandisten ist sie natürlich durchgängig positiv besetzt. Leider hat das Ganze auch eine Kehrseite. Zu der gehören die Elektroschrottberge, die Steuer­sparkultur der Digital­giganten, das Zerbrechen lokaler Wirtschaftskreisläufe, Machtanhäufung durch Datensammeln und so weiter. Diese Themen geraten zunehmend nicht nur in den Fokus, sondern auch in die öffentliche Kritik. Zahlreiche Buchpublikationen bestätigen diesen Eindruck.

Ein Beispiel ist der von der New York Times als „herausragend“ gewürdigte Erfahrungsbericht „Code kaputt“ von Anna Wiener. Die Geisteswissenschaftlerin und Nichtprogrammiererin berichtet von ihren Erfahrungen in mehreren Start-ups: einem E-Book-Verlag in New York, einer KI-Neugründung und einem Open-Source-Unternehmen, vermutlich GitHub.

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