iX 3/2020
S. 151
Medien
Buchmarkt

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Fake News

Wer öfter in sozialen Medien unterwegs ist, dürfte das Problem kennen: Menschen, mit denen man „befreundet“ ist und die man bis dato für halbwegs zurechnungsfähig gehalten hat, teilen vermeintlich skandalöse Meldungen und erhoffen sich Likes und Beistand. Manche geraten dabei sogar in eine Art empörte Dauer­erregung, die auch durch gutes Zureden nicht abklingen will. Würden sie nur die Hälfte der Zeit in Quellenforschung stecken, wäre schnell klar, dass die meisten „Wahrheiten“ bei näherem Hinsehen veritabler Blödsinn sind, die berüchtigten Fake News. Und die Verteilungsmechanismen der Plattformen erledigen den Rest: Was einmal in der digitalen Welt ist, wuchert dort ungehemmt weiter.

Diese Möglichkeiten sind natürlich ein gefundenes Fressen für Populisten aller Art und werden gern genutzt, um die Öffentlichkeit gezielt in die Irre zu führen. Dadurch wackelt die Demokratie in ihren Grundfesten. Denn ohne ein gewisses Vertrauen in staatliche Institutionen kann ein Gemeinwesen nicht gedeihen. Das Ganze ist gefährlich und wohl nur durch breitflächige Aufklärung zumindest etwas einzudämmen.

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