iX 3/2020
S. 47
Markt + Trends
Retrospektive

Vor 10 Jahren: Wir zwitschern für die Firma

Ein Blick auf Twitter damals und heute zeigt, wie sich die Social-Media-Welt verändert hat.

Schon deutlich länger als 10 Jahre ist es her, dass die Angebote im Internet auftauchten, die heute als Social Media bekannt sind. Eines davon war der Kurznachrichtendienst Twitter, der bald auch im beruflichen Umfeld benutzt wurde. Deshalb erschien in der iX 3/2010 ein Ratgeber-Artikel unter dem ­Titel „Gut gezwitschert“. Er stellte zusammen, was gut für eine Firma oder einen Mitarbeiter ist, wo die juristische Grauzone beim beruflichen Twittern liegt und was man tunlichst vermeiden sollte – etwa den Auftritt unter einem Namen, aus dem nicht klar ersichtlich ist, dass hier eine Firma kommuniziert. Zu unterlassen sei auch, abschätzige Bemerkungen über Konkurrenten zu twittern. Zu den Dingen, die vor 10 Jahren empfohlen wurden, gehörte auch der Hinweis auf einen Link zum Impressum, der die Firma identifizierbar macht.

Liest man den Artikel heute, fällt auf, dass drei Dinge fehlen, die in der aktuellen Debatte über Social Media eine große Rolle spielen. Da sind die Fake News, fabrizierte Nachrichten, die den größten Unsinn in die Welt posaunen. Jedes Unternehmen, so es keine politische Gruppierung ist, sollte sich hüten, solche Nachrichten weiterzuverbreiten – lieber ein Re-Tweet zu wenig als einer zu viel. Aktuell versucht Twitter, das Problem mit neuen Richtlinien anzugehen. Man will solche manipulierten Nachrichten löschen oder besonders kennzeichnen, vor allem dann, wenn manipulierte Bilder (Deep­fakes) in Umlauf kommen.

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