iX 4/2020
S. 47
Markt + Trends
Retrospektive

Vor 10 Jahren: Kleine Karte, großer Bahnhof

Vor 10 Jahren wurde die elektronische Gesundheitskarte (eGK) auf der CeBIT präsentiert. Auf die damals versprochenen Funktionen warten wir heute noch.

Vor 10 Jahren eröffneten Gesundheitsminister Philipp Rösler und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle die große Tele­health-Konferenz im Rahmen der CeBIT 2010, in deren Mittelpunkt die elektronische Gesundheitskarte (eGK) stand. Ihr Rollout sollte nach der Messe beginnen. Unter dem Titel „Elektronische Gesundheitskarte – ein langer Weg“ berichtete iX 4/2010 davon.

Tatsächlich hatte die eGK zu diesem Zeitpunkt schon eine beachtliche Strecke hinter sich. Auf der CeBIT 2010 wollte man demonstrieren, was mit der neuen Karte alles im Echtbetrieb möglich sein wird. Die iX schrieb über die drei Stammfunktionen, die mit der Ausgabe der Karte kommen würden: Die Stammdatenpflege, die Anlage eines Notfalldatensatzes auf der Karte und die sichere Arzt-zu-­Arzt-Kommunikation mit der Verschlüsselungsfunktion des elektronischen Arztausweises sollten Versicherte wie Ärzte von der Karte überzeugen. Das früher propagierte E-Rezept und die Medikationssicherheit hatte man nach einem Streit zwischen Ärzte- und Apothekerverbänden beerdigt. Dass von den 2010 versprochenen drei Stammfunktionen heute nur die Stammdatenpflege funktioniert, sei nur am Rande erwähnt.

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