iX 5/2020
S. 104
Wissen
Softwareentwicklung

Das Ökosystem um WebAssembly

Auf dem Weg in Richtung Browser

Sebastian Springer

Die Idee, Web-Apps in anderen Sprachen als JavaScript zu ent­wickeln, ist nicht neu. Schon seit 2013 existiert mit asm.js eine Plattform, die beispielsweise C-Code im Browser ausführt. WebAssembly (WASM) greift den Ansatz auf und bietet Entwicklern eine Plattform zur Ausführung von vorkompiliertem Bytecode.

WebAssembly und das gesamte Ökosystem um den Standard haben sich in den letzten Monaten deutlich weiterentwickelt. Grund genug, einen Blick auf den aktuellen Stand und die Einsatzgebiete von WebAssembly im Alltag zu werfen. Dahinter steckt ein offener Standard, den das W3C definiert und vorantreibt. Er beschreibt ein Bytecodeformat, das sich in verschiedenen Webbrowsern ausführen lässt. Der wichtigste Meilenstein war im Dezember 2019 die Entscheidung des W3C, WebAssembly als Recommendation zu verabschieden. Es befindet sich damit auf Augenhöhe mit anderen Webstandards wie HTML, CSS und JavaScript, die ein Browser als native Konstrukte interpretiert und ausführt.

In seinen Grundzügen existiert Web­Assembly bereits seit 2015, hier allerdings noch mit einem minimalen Satz von ­Features. Das Ziel in der initialen Entwicklungsphase lag darin, die bis dahin spezifizierten Features in allen Browsern zur Verfügung zu stellen, damit die ersten Implementierungen zu fördern und Feedback einzuholen. Im März 2017 erklärte das W3C diese initiale Phase für beendet. Browserhersteller entwickelten ihre jeweilige WebAssembly-Implementierung in der anschließenden Stabilisierungsphase weiter. WebAssembly sollte sich spätestens mit der W3C Recommendation zuverlässig produktiv einsetzen lassen.

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