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Infrastruktur auf der Verteilerebene

Mit den ersten Modellen seiner Fiber-Aggregation-Switches betritt LANCOM Systems einen neuen, für deutsche Hersteller ungewöhnlichen Marktsektor: Der Netzwerkausrüster aus Würselen will nun auch auf der Aggregationsebene zur Vernetzung von Access-Switches mitmischen. Je nach Netztopologie können diese entweder in der obersten Ebene (Zwei-Ebenen-Design) oder auf der zweiten Ebene zwischen Core- und Access-Switches (Drei-Ebenen-Design) eingebunden werden. Die drei Stacking-fähigen Modelle unterscheiden sich durch die Anzahl der 10-GBit/s-Downlink-Ports und beim Durchsatz der Uplink- und Stacking-Anschlüsse.

Für den Einsatz in kleineren Netzwerken ist LANCOMs XS-5110F konzipiert, der mit acht Glasfaser-SFP+-Ports (Small Form-Factor Pluggable) sowie zwei zusätzlichen Multi-Gigabit-Ethernet-Anschlüssen (10/5/2,5/1G) ausgestattet ist. Das Modell XS-5116QF soll in mittelgroßen Topologien seinen Platz finden. 14 SFP+-Ports (10G) dienen hier als Aggregationsbasis für untergeordnete Access-Switches. Zwei der Zugänge sind dabei als Multi-Gigabit-Ethernet-Combo-Ports ausgelegt. Zusätzlich sind in dem Switch zwei 40 GBit/s schnelle QSFP+-Anschlüsse verbaut. Diese sind zuvorderst für den Einsatz im Uplink gedacht. Sie lassen sich aber auch zum Stacking heranziehen, also zum Bündeln mehrerer Switches.

Das Topmodell der Serie, XS-6128QF, bietet hierzu vier dedizierte SFP-Double-Density-Netzverbindungen mit 50 GBit/s Durchsatz. In dem Switch sind insgesamt 20 SFP+-Ports verbaut, davon vier als Multi-Gigabit-Ethernet-Combo-Zugang. Für den Uplink stehen wahlweise zwei QSFP+ (40G) oder vier SFP28-Anschlüsse (25G) zur Verfügung. Wie bei LANCOM inzwischen üblich, lassen sich die Geräte entweder mittels WebGUI und Kommandozeile verwalten oder optional in die Management-Cloud des Herstellers integrieren. Das Einstiegsmodell XS-5110F soll für 2990 Euro netto noch im Juli auf den Markt kommen. Einen Monat darauf wird laut LANCOM das 4990 Euro teure System XS-5116QF folgen. Der XS-6128QF für 12990 Euro ist für den Oktober angekündigt. (un@ix.de)

LANCOM Systems GmbH

KMU-Switches aus der Cloud managen

Aruba hat die Switch-Serie Instant On 1930 vorgestellt, die die HPE-Tochter besonders für den Einsatz in kleineren Firmen oder Technik-Start-ups entwickelt hat. Zwei dedizierte, 1 GBit/s schnelle SFP-Glasfaseranschlüsse bei Modellen mit acht RJ-45-Multi-Gigabit-Ports und vier 1G-/10G-SFP+-Ports bei Systemen mit 24 respektive 48 Anschlüssen sollen im Uplink Engpässe vermeiden. Unter den sieben Switch-Modellen der Serie sind vier in der Lage, Endgeräte wie Video-IP-Telefone oder Access-Points über das Ethernet-Kabel mit Energie zu versorgen (PoE). Dabei steht modellabhängig eine Gesamtleistung zwischen 124 und 370 Watt zur Verfügung.

Aus technischer Sicht bietet die neue Serie die klassenübliche Switch-Ausstattung, etwa grundlegende Layer-2-Funktionen wie VLANs und Link-Aggregation sowie erweiterte Layer-3-Funktionen, beispielsweise statisches IPv4-Routing, Zugriffskontrolllisten (ACLs), STP (Spanning Tree Protocol) und IPv6-Hostmodus. Einrichten, überwachen und verwalten lassen sich die Geräte wahlweise über Arubas Instant On Mobile App oder das Webportal der hauseigenen Cloud. (un@ix.de)

Aruba

be.SDx verwaltet Netzwerke zentral

Im Zuge der Weiterentwicklung des Portfolios im Bereich Software-defined Networking (SDN) erweitert die bintec elmeg ihr Cloud-basiertes Netzwerkmanagement. Über eine Weboberfläche ermöglicht es be.SDx, so der offizielle Name der Managementplattform, Netzwerke und deren Komponenten zentral einzurichten. Sämtliche Gerätearten können durch Autoprovisionierung ohne Außendiensttechniker an den jeweiligen Standorten in Betrieb genommen werden. VPN-Tunnel werden automatisch aufgebaut. Zudem ermöglicht be.SDx externen Serviceanbietern durch assistentengestützte Workflows, die zentrale Orchestrierung und Überwachung aller Kundennetzwerke über eine einzige Plattform zu erledigen. Wie im Cloud-Umfeld üblich basiert das verbrauchsorientierte Nutzungsmodell des Managementservice auf einer monatlichen Abrechnung. Es kann laut Hersteller zudem monatlich gekündigt werden. (un@ix.de)

Kurz notiert

Cisco will ThousandEyes kaufen. Dessen Analyseservices helfen Unternehmen, Engpässe in ihrer Internetinfrastruktur zu finden. Wie US-Medien berichten, will der Konzern für die Übernahme des Start-ups rund eine Milliarde Dollar springen lassen.

Commscope baut sein Portfolio an Wi-Fi-6-zertifizierten Access-Points aus. Zu dem im vergangenen Jahr eingeführten Ruckus R750 gesellen sich die Indoor-Modelle R850, R650 und R550 sowie die Outdoor-Pendants T750 und T750SE.

Die Multi-Gigabit-RJ45-Ports der Switch-Serie XS1930 von Zyxel übertragen bedarfsabhängig zwischen 100 MBit/s und 10 GBit/s. Anhand der Farbe der LEDs lässt sich das Port-Tempo auf einen Blick erkennen: Lila bedeutet beispielsweise 5 GBit/s, Himmelblau steht für 2,5 GBit/s.

Im ersten Quartal 2020 konnten die Hersteller laut IDC weltweit nur noch Ethernet-Switches für knapp 6,2 Mrd. Dollar verkaufen (-8,9%). Nur große 100-Gigabit-Modelle legten zu, auf 1,3 Mrd. Dollar (+9,9%). Dagegen brachen die Einnahmen mit 10- und 1-Gigabit-Systemen, die 25% beziehungsweise 39% des Gesamtmarktes ausmachen, im Jahresvergleich um über 20% respektive 12% ein.

Speicherspezialist NetApp übernimmt Spot. Das israelische Start-up entwickelt Managementtools zur Optimierung von Cloud-Infrastrukturen.

Die Telekom steigerte ihren Umsatz im Auftaktquartal des Jahres 2020 um 2,3% auf 19,9 Mrd. Euro. Der Konzernüberschuss verbesserte sich um 1,8% auf 916 Mio. Euro. Hierzulande stieg die Zahl der gebuchten Breitbandanschlüsse um 0,6% auf 13,8 Mio.

Telefónica Deutschland will seine etwa 10100 Funkmasten für 1,5 Mrd. Euro an Telxius verkaufen. Veräußert wird nur die passive Infrastruktur; die aktive Funktechnik soll Eigentum von Telefónica Deutschland bleiben. An beiden Firmen ist der spanische Telefónica-Konzern mehrheitlich beteiligt.

Alle Meldungen: Achim Born