iX 7/2020
S. 39
Markt + Trends
Retrospektive

Vor 10 Jahren: Die große Geheimniskrämerei

Ist verschlüsselte Kommunikation ein Sicherheitsrisiko? Die Diskussion ist nicht neu.

Um die Frage der Verschlüsselung von E-Mail wird mit schöner Regelmäßigkeit debattiert. Die erste Debatte wurde im Sommer 1999 beendet, als die Bundesregierung die „Eckpunkte deutscher Kryptopolitik“ beschloss. Zu diesen Punkten gehörte die freie Verfügbarkeit von Verschlüsselungsprodukten in Deutschland und die besondere Förderung der „Fähigkeit deutscher Hersteller zur Entwicklung und Herstellung von leistungsfähigen Verschlüsselungsprodukten“. Die zweite Debatte folgte 2001, als nach dem 11. September die Frage aufkam, ob Terroristen die Vorbereitung von Anschlägen mit verschlüsselter Kommunikation absichern. Sie wurde vor zehn Jahren mit der Einführung der „Quellen-TKÜ“ beendet. Mit Skype geführte Gespräche wurden „ausgeleitet“, noch bevor sie verschlüsselt wurden.

Verschlüsselung als Standortvorteil für Deutschland war auch das Thema in iX 7/2010. Der Artikel „Geheimniskrä­merei“ lieferte eine Markt­übersicht mit 16 Produkten für Unternehmen zum zen­tralen Verschlüsseln und Signieren von E-Mail. Die Software stammte mehrheitlich von deutschen Firmen. Die 1999 geforderte Fähigkeit deutscher Hersteller, leistungsfähige Verschlüsselung anzubieten, war damit wohl bewiesen.

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