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Europa soll eigene Chips fertigen

Europas Industrie braucht Chips in allen Arten und Strukturgrößen und nicht nur in 5-nm-Technik. Deshalb müsse die EU mit dem „European Chips Act“ die Versorgung mit Halbleitern aller Strukturgrößen sicherstellen, fordern ZVEI und Digital Europe.

Die digitale Souveränität Europas dürfe nicht nur in Leuchtturmprojekten stattfinden, sondern müsse flächendeckend umgesetzt werden, kritisieren der Zentralverband der Elektrotechnik-Industrie (ZVEI) und der IT-Dachverband Digital Europe das geplante Chips-Gesetz der EU. Statt sich auf die Fertigung von Halbleitern mit 5-nm-Strukturen und feiner zu konzentrieren, müsse die EU die Versorgung von Schlüsselsektoren der Wirtschaft wie der verarbeitenden Industrie, der Unterhaltungselektronik und dem Gesundheitswesen mit Mikrochips aller Strukturgrößen sichern.

Ziel der im Juli gestarteten europäischen Allianz für Prozessoren und Halbleitertechniken ist es, dass die Branche in Europa ihre Fertigungskapazitäten auf 16- bis 10-nm-Strukturen umstellt, um damit den aktuellen Bedarf zu decken. In den kommenden Jahren strebt die EU 5 bis 2 nm und darunter an, um den künftigen Bedarf vorwegzunehmen. Derzeit arbeiten modernere europäische Halbleiterwerke mit Strukturbreiten von etwa 30 nm, Globalfoundries verwendet in Dresden einen 22-nm-Prozess. Nach dem Willen der EU sollen hiesige Chiphersteller künftig vornehmlich mit Strukturbreiten von 22 bis 10 nm produzieren. Zudem soll die Industrie Kapazitäten für Chips mit 2 nm und darunter aufbauen.