iX 12/2021
S. 34
Markt + Trends
Telekommunikation

Investitionsschub für die TK-Infrastruktur

Glasfaser satt

Achim Born

Mehr als 31 Millionen gigabitfähige Anschlüsse sind laut jüngster Studie des Branchenverbandes VATM in Deutschland verfügbar. Geld für den weiteren Ausbau steht bereit – allerdings hinkt die Vermarktung hinterher.

Allein 2021 fließen rund 10,8 Mrd. Euro in TK-Sachanlagen für Mobilfunk- und Festnetz. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Studie von DIALOG CONSULT und VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) zum hiesigen TK-Markt. Den größten Anteil stemmen mit 6,2 Mrd. Euro einmal mehr die Konkurrenten der Telekom. „Und das könnte sich in den nächsten Jahren noch verstärken“, so Torsten J. Gerpott anlässlich der Studienpräsentation: Laut dem wissenschaftlichen Beirat von DIALOG CONSULT und Inhaber des Lehrstuhls für TK-Wirtschaft an der Uni Duisburg-Essen sind seitens Investoren, Bund und Ländern rund 45 bis 50 Mrd. Euro allein für Breitbandnetze zugesagt. Bei durchschnittlich 1500 Euro pro Anschluss ließe sich die Zahl der für Ende 2021 geschätzten 31,4 Mio. gigabitfähigen Anschlüsse mehr als verdoppeln.

Kein Notstand in Sicht

„Es herrscht objektiv kein Investitionsnotstand bei TK-Netzen“, schlussfolgert Gerpott. Die Rufe in der Politik nach weiteren Milliarden für den Ausbau seien kontraproduktiv und angesichts knapper Baukapazität zudem preissteigernd. Sein Rat an digitalisierungsbegeisterte Politiker lautet daher, sich mehr um Anwendungen und weniger um die Infrastruktur zu kümmern.

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