iX 12/2021
S. 41
Markt + Trends
Retrospektive

Vor 10 Jahren: Geisterfahrer unterwegs

Milliardenbeträge sind bereits ins autonome Autofahren geflossen. Es bleibt aber bis auf Weiteres eine Zukunftstechnik.

Schlägt man das Wort „Chauffeur“ im Wörterbuch nach, wird dieser als „Fahrer eines Kraftwagens“ definiert, meistens mit dem Hinweis, dass das Wort aus dem Französischen kommt und dort „Heizer“ bedeutet. Das hat mit dem Artillerieoffizier Nicolas Joseph Cugnot zu tun, der 1796 einen Dampfkraftwagen konstruierte, auf dem ein Heizer das Feuer unter dem Dampfkessel des Gerätes in Gang halten musste. Um das Lenken des Dampfwagens, der Kanonen ziehen sollte, machte sich Cugnot keine großen Gedanken. Es handelte sich praktisch um einen frühen Fall des autonomen Fahrens.

Heute ist das autonome Fahren ein Forschungsgebiet, das viele Wissenschaftszweige beschäftigt – und nicht nur die Automobilbranche: Neben Herstellern wie VW und GM investieren auch IT-Größen wie die Google-Holding Alphabet Milliarden in die Entwicklung autonomer Autos. Im Rahmen des EU-Förderprogrammes ECSEL erhielt die deutsche Initiative AI4CSM (Automotive Intelligence for/at Connected Shared Mobility) im Oktober insgesamt 42 Millionen Euro, um hochzuverlässige Komponenten für automatisierte Fahrzeuge zu entwickeln. Mit dem Verband The Autonomous wurde im Juni ein Zusammenschluss von Chipentwicklern, Forschungsinstituten und dem Automobilbauer Audi ins Leben gerufen, der die Massenproduktion autonomer Fahrzeuge vorbereiten soll.

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