iX 12/2021
S. 60
Review
Container

Docker-Alternativen Podman und CRI-O

Abschied auf Raten

Dr. Udo Seidel

Vor über acht Jahren legte die Firma Docker mit dem gleichnamigen Werkzeug den Grundstein für den Siegeszug von Containern. Nun scheint sich die IT-Welt von Docker abzuwenden. Ein Blick auf die Nachfolger Podman und CRI-O zeigt, was hinter diesem Wandel steckt.

Docker hat mehr als nur Pionierarbeit für die Containertechnologie geleistet. Das gilt sowohl für die Firma als auch für die Software. Allerdings gab es auch recht früh schon Unstimmigkeiten in der Container-Welt. 2014 veröffentlichte die Firma CoreOS das Werkzeug Rocket (rkt) als Alternative zu Docker [1]. Im Bereich Orchestrierung stammten die ersten Impulse ebenfalls aus anderen Projekten. Das hauseigene Docker Swarm kam zu spät beziehungsweise nahm zu langsam Fahrt auf [2]. Dazu gab es Meinungsverschiedenheiten bei Design und Architektur sowie der Verwaltung solcher Softwareprojekte. Kurz gesagt: Es rumort schon seit einiger Zeit im Docker-Universum.

Anwendern blieb dies allerdings weitestgehend verborgen. Hierzu hat auch der Wettkampf um die Vorherrschaft der Containerorchestrierung beigetragen, den Kubernetes für sich entschieden hat. Dazu kommt eine Verschiebung der Aufmerksamkeit auf den Containereinsatz. Es geht nicht mehr um einzelne Instanzen oder deren konkrete Implementierung, sondern der Fokus liegt auf dem Gesamtkonstrukt: alle Container, deren Verbindungen und die daraus resultierende Dienstleistung für den Kunden. Kubernetes und das zugehörige Ökosystem ermöglichen genau diese ganzheitliche Sichtweise. Damit ist die Frage, was nun genau „unter der Motorhaube“ läuft, viel weniger relevant. Kubernetes und Co. bieten die notwendige Abstraktionsschicht, was aber nicht ganz so einfach ist bei genauerer Betrachtung.

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